Wer sich beim Betrachten der Kollektion „Palais“ (Palast) des französischen Designers Pierre Gonalons fragt, woher er diese Formen und das Material kennt, sollte in Paris den Vorortzug nach Versailles nehmen. Dort im Trianon im Schlosspark findet er die Antwort: die Wände aus der Zeit Ludwigs XIV. tragen denselben Marmor, und die dieselben Schmuckelemente finden sich.
Dem an Naturstein Interessierten stellt sich gleich die nächste Frage: wie kam es, dass gerade jetzt diese Marmorsorten durch die Kollektion „Palais“zu neuem Leben erweckt wurden?
Françoise Naudet, umtriebige Beraterin in der Branche, hatte die Idee und kontaktierte die Firma Marbres de France. Das Unternehmen besitzt die Marmorbrüche bei der Ortschaft Saint-Pons-de-Thomières, aus denen der Naturstein für die Farbenpracht in Versailles kam.
Beinahe unvorstellbar das im Hinblick auf den Stein, denn die Ortschaft liegt in den Bergen im Süden Frankreichs nicht mehr weit vom Mittelmeer entfernt!
Firmenchef Nagib Chbeir und Charles Jounot, zuständig für Verkauf und Entwicklung, ließen sich überzeugen, dass exklusive Designerobjekte der richtige Weg seien, die Architekten und Gestalter von heute für das Material von damals zu interessieren.
Der Designer Pierre Gonalons stellte sich als der richtige Kreative für das Projekt heraus. Er wollte die zeitlos elegante Formensprache von Versailles mit dem ebenso haltbaren Naturstein verknüpfen.
Über ihn kam die Pariser Galerie Armel Soyer zu dem Projekt: sie hat ihre Marktnische im Bereich der luxuriösen Einrichtungsgegenstände. Grundsätzlich gibt es von den dort gezeigten Stücken nur limitierte Editionen von 8 bis 10 Stück.
Bis zum 30 April 2015 ist die Kollektion „Palais“ bei Armel Soyer zu sehen.
Und die Stücke, sollten wir sie nicht auch beschreiben?
Sagen wir einfach nur, dass es sich um einen Kamin, eine Konsole, ein Podest als Tisch, einen niedrigen Tisch und eine Schüssel handelt.
Armel Soyer, „Palais“ bis 30. April 2015
Fotos: Gilles Pernet
Das französische Magazin Pierre Actual hat mehrfach über die Steinbrüche und ihre Materialien berichtet. Download der Texte für je 5 €uro (französisch 1, 2).
(08.03.2015)