Die Riesenbaustelle mitten in der Stadt lockt mit Rundgängen und einem Spektakel
Ungewohnt viel vom Berliner Schloss-Humboldtforum wird am 11. und 12. Juni 2016 zu sehen sein: zum einen finden dann wieder die Tage der offenen Baustelle statt, und zum anderen wird dafür ein Teil der Fassade vom Gerüst befreit. Dann werden auf der Seite am Lustgarten das Klinkermauerwerk, das am Ende wieder hinter einem Putz verschwindet, der reiche Natursteinschmuck rund um die Fenster und die steinerne Balustrade am Übergang zum Dach offen zu sehen sein, wie der Vorstand Bau, Hans-Dieter Heger, bei einem Pressetermin sagte.
Die Rundgänge an jenem Wochenende von 10 bis 18 Uhr (die letzte Tour startet um 17 Uhr) durch das im Rohbau fertiggestellte und inzwischen wetterfest gemachte Gebäude führen auch auf die Dachterrasse, wo es einmal ein – berlinerisch: – Restorang geben wird, von wo aus sich schon jetzt die Stadt in einem großartigen Panorama präsentiert.
Barrierefreier Zugang ist einstweilen jedoch nur im Erdgeschoss möglich. Wer aufs Dachgeschoss will, muss über 200 Stufen die, auf Altbauhöhe umgerechnet, 8 Geschosse ersteigen.
Im Parterre und im 1. Obergeschoss gibt es an jenem Wochenende ein reichhaltiges Kulturprogramm, das Lavinia Frey, Vorstand Kultur und Geschäftsführerin der Humboldt Forum Kultur GmbH, beim Pressetermin präsentierte und das man von der Webpage der Stiftung Schloss-Humboldtforum herunterladen kann.
Wir erwähnen nur eine Möglichkeit für die Besucher, sich zu beschäftigen: an einer der Stationen können sie, ausgestattet mit weißen Handschuhen wie Museumsmitarbeiter und Kopien teurer Museumsstücke, sich per Selfie ablichten lassen.
Zum Pressetermin wurde auch der Grundstein an seinen endgültigen Platz gebracht. Steinmetze der Firma Schubert Steinmetz- und Steinbildhauer, Dresden platzierten ihn auf der Lustgartenseite am Rand des Portals 4 in Augenhöhe.
Hier wird es künftig eine 24 Stunden offene Passage zur Breiten Seite auf der anderen Gebäudeseite geben.
Der Grundstein trägt die Inschrift 1443-2013. Die erste Zahl bezieht sich auf den 31. Juli 1443, als Kurfürst Friedrich II. den Bau einer neuen Residenz der Hohenzollern auf der Cöllner Seite der Spree startete. Die Zweite erinnert an den Festakt mit Bundespräsident Joachim Gauck, als in jenem Jahr die Bauarbeiten fürs Schloss-Humboldtforum begannen.
Links neben dem Grundstein befindet sich ein Stück eines historischen Postaments, das sich ehemals am Portal 4 befunden hatte. Er trägt noch die rote Markierung, mit deren Hilfe es die Sprengung des Schlossruine nach dem Krieg überstand: es sollte im Staatsratsgebäude der DDR eingebaut werden.
Wir haben von dem Pressetermin einige Fotos vom aktuellen Stand der Fassadenarbeiten mitgebracht.
Schloss-Humboldtforum, Berlin
Programm Tage der offenen Baustelle 11. Und 12. Juni 2016
(03.06.2016)