(Juli 2012) Inzwischen haben einige der kreativen Firmen der Steinbranche die Möbelmesse in Mailand als ihre Spielwiese entdeckt, speziell den Fuori Salone, der an vielen Stellen außerhalb des Messegeländes stattfindet. Sie zeigen dort ihre neuesten Entwicklungen für Alltagsprodukte aus Naturstein. Später auf der Marmomacc machen einige von ihnen dann noch eine weitere Präsentation.
Vertreten auf dem Fuori Salone war unter anderem die Up Group aus der Region um Carrara. Sie stellte einigen sozusagen klassischen Designentwürfen moderne Ideen gegenüber. Ziel war zu zeigen, dass „mit Marmor jede Form möglich ist“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Als aktuelle Entwürfe wurden zwei Lampen für den Einsatz draußen präsentiert. Designer war Michele de Lucchi, und die Stücke spielten mit der Ähnlichkeit seines Namens mit dem italienischen Wort für Licht (luce): sie hießen „Trottola de Lucchi“ (Lucchi/Licht-Kreisel) beziehungsweise „Uovo de Lucchi“ (Lucchi/Licht-Ei). Beide sind in Bardiglio-Marmor gefertigt.
Dem stellte die Firma als klassisches Stein-Design Achille Castigliones „Fontana“ (Brunnen) aus den Sechzigern mit den Marmorsorten White Carrara und Bardiglio Imperiale gegenüber. Etwa aus der gleichen Zeit stammt die „Panco Fortini“ (Bank Fortini) von Mario Bellini aus dem Kalkstein Sand Beach.
Die Firma Il Casone präsentierte gleich eine ganze Reihe von neuen Produkten. Eine ungewöhnliche Idee war das Mosaik „Splash“ (Spritzer) fürs Badezimmer, das sozusagen die Momentaufnahme einer Badesituation auf der Wand festhält. Die Designer kamen von Uainot, deren Firmenname man Englisch aussprechen muss. Die Waschbecken tragen den Namen „Drop“ (Tropfen) und wurden von Roberto Semprini entworfen (Stein: Domus Bianca, Thunder Grey).
Eine Art von Stein-Parkett für draußen stellte Il Casone mit seinem System „Decking Stone“ vor. Die Planken bestehen hier aus dem Sandstein Pietra Forte Fiorentina. Sie haben einheitlich eine Breite von 14,8 cm und wahlweise die Längen 90 cm, 180 cm oder sogar 270 cm.
Die Dicke beträgt 4 beziehungsweise 2 cm. Die Verlegung kann schwimmend oder auf dem üblichen Unterbau erfolgen. Möglich sind verschiedene Oberflächenbearbeitungen des Steins.
Schließlich noch 3 weitere Produktideen, diesmal entwickelt vom Studio Lievito aus Florenz und präsentiert auf dem Salone Satellite. Beim Tisch „Capocchia“ (Stecknadelkopf) besteht die Platte aus Pietra Forte Fiorentina, die Beine sind aus Corten-Stahl gefertigt. Der Designidee liegt das Bild eines rostigen Nagels in einem Holzstamm zugrunde.
„Araldica“ (Heraldik) verwendet die Formen alter Wappen. Die Fliesen sind je 60 x 60 cm groß und lassen sich in 4 Varianten miteinander kombinieren. Das Material ist Pietra Forte.
Der Flachwinkel der Handwerker lieferte die Idee für den Fuß der Tischlampe „Squadra“. Steht der Fuß senkrecht, ist das Licht gewissermaßen indirekt, wird er gekippt, strahlen die LED-Leuchten in dem Stab direkt auf den Tisch. Das Material ist der Sandstein Pietra Serena.
Fotos: Firmen