Die Firma Alfredo Polti setzte auf der Giardina in Zürich einen Brocken mit 23 t ins Zentrum ihres Schaugartens mit vielen Stein-Ideen
Auf der Marmomac in Halle 11, Stand D1. Kontakt: Mail
Bei der Gartengestaltung scheint sich in dem Wort Natur-Erlebnis die Betonung zusehends auf das „Erlebnis“ zu verschieben. Bildlich ausgedrückt: am Molch, der im Gartentümpel ruhig seinem Dasein im Trüben nachgeht, hat niemand eine rechte Freude – besser wäre da zum Beispiel ein Wolf, von dem man zwar auch nicht viel sieht, der aber wenigstens gelegentlich mal heult.
Wie man diese Erkenntnis bei Naturstein im Garten umsetzen kann, führte in diesem Jahr die Firma Alfredo Polti auf der Messe Giardina in Zürich vor: sie präsentierte einen „Grill- und Genussfelsen“, so die Bezeichnung – ein 23 t bruchraues Stück ihres Calanca Gneises aus den Schweizer Bergen. Das Stück lieferte wirklich ein Spektakel und wurde prompt mitsamt dem Schaugarten drumherum mit einem Preis der Messe in Silber ausgezeichnet.
Dabei hatten die Steinmetze des Familienbetriebs es nicht einfach bei einem rohen Brocken belassen: in den „Küchenfelsen“, so eine weitere Bezeichnung, waren sowohl eine Grube für den Grill, als auch ein Tisch und ein Waschbecken inklusive Wasserleitung integriert.
Wieso aber überhaupt so ein riesiger Fels als Demonstration von Natur? „Eine kraftvollere Verbindung als diejenige von Naturstein und Pflanzenwelt lässt sich kaum denken“, zitiert die Messe in ihren Presseunterlagen die Firma Egli Grün, von der das Konzept stammte. Sie bezeichnet sich selbst als „Spezialist für anspruchsvolle Gartenprojekte“.
Im Schaugarten mit 360 m² spielte der Küchenfelsen nur den „Erlebnis“-Part. Drumherum waren auf vielfältige Art und Weise mögliche Verwendungen des Calanca-Gneises in der häuslichen Natur durchgespielt.
So gab es breite Platten, die, senkrecht aufgestellt, als Stützmauern oder Sichtschutz dienen können.
Schmale Pfosten trugen eine Pergola, an der an einer Stelle gleich noch eine Außendusche installiert war.
Mit dem Thema Wasser spielten 2 Brunnen, einer wieder weitgehend roh belassen, einer aus einem viereckigen Block ausgehöhlt.
Wie ein roter Faden zogen sich Bodenplatten aus Calanca-Gneis durch den Schaugarten, teils als Trittstufen über einem Wasserlauf, teils als edler Belag etwa für eine Terrasse.
Die Pflanzen drumherum hatten die Spezialisten von Egli Grün ausgewählt und arrangiert. „Solitärgehölze mit charaktervollem Wuchs werden durch gezielten Schnitt betont. Flächige Gruppenpflanzungen mit abwechslungsreichen Blatt- und Blütenformen bilden ereignisreiche und doch pflegeleichte Rabatten, bei denen es nicht um einzelne Pflanzen, sondern um die Gesamtwirkung geht“, heißt es dazu in der Pressemitteilung.
Übrigens: als Alternative zu den großen Brocken hat Alfredo Polti kürzlich kleine Steinwürfel auf den Markt gebracht. Sie dienen als Eiswürfel für Hochprozentiges, ohne dass sie den Drink verdünnen.
Fotos: Alfredo Polti
(21.08.2017)