Bemerkenswert waren wieder die außergewöhnlichen Steinsorten aus dem Bundesstaat Ceará / Messe 2018 vom 18.-20. April
Carlos Rubens Alencar von der Messe wird auf der Marmomac in Verona anwesend sein. Absprachen für Gesprächstermine sind möglich per Mail.
Respektabel schlug sich Brasiliens zweitwichtigste Natursteinmesse Fortaleza Brazil Stone Fair bei ihrer 3. Ausgabe: sie verzeichnete 37 Aussteller (2016: 35) und rund 3500 Besucher auf einer ungefähr gleichgebliebenen Fläche von 4500 m². Respektabel war dieses Ergebnis insofern, als die wichtigste Messe des Landes, die Stone Fair in Vitória, kurzfristig ihren Termin auf die Woche direkt im Anschluss an die Schau in Fortaleza verlegt hatte.
Respektabel war es auch insofern, als die wirtschaftliche Lage in Brasilien unverändert sehr angespannt ist.
Im kommenden Jahr wird die Messe in Fortaleza den Juni-Termin zugunsten des übermächtigen Konkurrenten aus dem Bundesstaat Espírito Santo im Süden Brasiliens räumen: sie soll vom 18.-20. April bis 2018 stattfinden, dies zeitlich nah am Global Stone Congress (26.-29. April) in Ilheus im Bundesstaat Bahia.
Zu sehen waren in Fortaleza etliche so genannte Exóticos oder Super Exóticos, die man am treffend als Gemälde der Natur bezeichnen kann. Wir zeigen einige der Neuheiten und ebenso ein Beispiel für einen Quarzit beziehungsweise einen Marmor.
Veranstalter der Messe ist der Natursteinverband von Ceará, Simagran-CE, und dessen Präsident Carlos Rubens Alencar. Ziel der Veranstaltung ist, dort eine eigene Natursteinverarbeitung aufzubauen und so die Wertschöpfung in der zuvor unterentwickelten Region zu halten.
Bisher wurden die außergewöhnlichen Steinsorten üblicherweise über gut 1800 km (Luftlinie) nach Süden ins Natursteinzentrum in Espírito Santo transportiert, dort verarbeitet und dann wieder nordwärts zum wichtigsten Markt in die USA verschifft worden.
Die Regierung von Ceará war mit einem Stand auf der Messe vertreten. Dort präsentierten sich unter anderem der Hafen von Pecém unweit von Fortaleza und die dort entstehende Freihandelszone (ZPE). In dieser Zone mit vielfältigen Vergünstigungen für Unternehmen soll ein neues Zentrum der Natursteinverarbeitung in Brasilien entstehen.
Wie die Zeitung Diário do Nordeste meldet, haben 20 Firmen sich ein Terrain in der ZPE reservieren lassen, und bei 4 sei das Vorhaben schon fortgeschritten. Es wird erwartet, dass von Firmenseite etwa 600 Millionen R$ (~189 Millionen US-$, ~161 Millionen €) investiert werden. Vielfach sind es große Firmen aus Espírito Santo.
Eine weitere Initiative von Ceará ist der Atlas der Geologie und der Bodenschätze des Bundesstaates, der auf der Messe vorgestellt wurde und im Netz zum kostenlosen Download auf portugiesisch und englisch bereit steht.
Wie üblich gab es ein vielfältiges Vortragsprogramm. Unter anderem präsentiete Reinaldo Dantas Sampaio, Präsident des brasilienweiten Verbands Abirochas, eine Studie über die Wettbewerbsfähigkeit der dortigen Natursteinbrache.
Erwähnenswert sind auch die Schmuckstücke, die eine Gruppe von Studenten der Universidade Federal do Cariri (UFCA) mit dem heimischen Kalkstein Pedra der Cairi realisiert hatte. Wir werden die Arbeiten in einem separaten Bericht vorstellen.
Atlas der Geologie und Bodenschätze von Ceará (portugiesisch, englisch)
Diario do Nordeste (portugiesisch)
(08.09.2017)