Andres Amador und seine Kunstwerke am Strand: Kreativität in der Natur, um Gleichgewicht und Inspiration einzufangen

Serpent IV, California, 2016.

Der Künstler nutzt den Sand als Leinwand für Spaß, Teambuilding oder Gemeinschaftserfahrung

„I glaube an die Kraft der Kunst und der Natur, um Gleichgewicht und Inspiration in unser Leben zu bringen,“ heißt es auf einer der Webpages von Andres Amador. Der Künstler bringt geometrische Kunstwerke an die Strände in Kalifornien.

Dabei kann es durchaus um ein Vorspiel für eine Hochzeitsfeier gehen, wo die Ja-Frage in den Strand geritzt wird, oder genauso um eine Gemeinschaftsaktion zum Earth Day, wo die, die zusammenkommen, den Strand verzieren und gleich noch saubermachen. In der Einladung dazu heißt es manchmal ganz sponti-mäßig, die Interessenten sollten auch etwas zum Musikmachen mitbringen.

Für alle Aktionen am Strand richtet die Natur den Schauplatz alle 6 Stunden perfekt her: die Bühne – Andres Amador spricht in unserem Mailverkehr von „Leinwand“ – ist der Sand, der nach dem Ablaufen der Flut nur darauf wartet, für ein paar Stunden mit einer vergänglichen Kunst verziert zu werden.

Anders aber als im echten Theater oder gar im Studio ist der Zeitrahmen unabdingbar vorgegeben und gibt es auf keinen Fall eine Verzögerung oder Verlängerung.

Ob er folglich Stress kenne bei seinen Aktionen, haben wir Andres Amador deshalb einer Mail gefragt.

Group Artwork, San Francisco 2013.Team-Bonding Artwork, 2014.

„Ich bin permanent in Eile“, gab er mit einem Lachen zwischen den Zeilen zurück, und er nannte die Gründe dafür: die zur Verfügung stehende Leinwand sei schließlich so herrlich groß und es stehe ja auch unbegrenzt Material zur Gestaltung zur Verfügung, dass er dazu neige, die Kunstwerke allzu ausführlich werden zu lassen…

Dann nennt er ein paar Details aus der Arbeit eines Landart-Künstlers mit Arbeitsfeld Strand: man müsse beachten, dass sich die Arbeitszeit von Tag zu Tag um zirka 50 Minuten verschiebt, weil die Flut zeitlich wandert; auch den Weg der Sonne müsse er bedenken, denn nach Sonnenuntergang sei das Licht für ein Foto per Dohne nicht mehr optimal; und manchmal verhagele ihm ein Regenschauer das Bild.

Gratitude, San Francisco 2015.

Hingegen nur kleine Herausforderung scheint es für ihn zu sein, die Linien mit Präzision auf den Sand zu bringen. Anfänger behelfen sich dafür mit einem Gitternetz, das sie vergrößert auf den Strand übertragen. „Das aber ist ein bisschen langweilig, und ich benutze es nur für eine Arbeit mit viel Präzision wie ein Gesicht“, schreibt er.

Meistens geht er sozusagen freihändig zu Werk.

Allerdings muss man auch wissen, was es mit dem natürlichen Material an einem Stand auf sich hat: „Weil der Sand grob ist, sind feine Details nur bei sehr großen Formaten möglich.“

Man könnte nun noch endlos die besondere Welt dieser winzigen Körner und die Gestaltung damit erörtern.

Wir wollen uns aber beschränken auf die Bemerkung, dass Andres auch mit anderen natürlichen Materialien an anderen Punkten der Landschaft arbeitet, und dass er auch die Firma Elemental Team Arts betreibt, die beispielsweise neben dem Hochzeitsvorspiel für Privatleute genauso für Firmen Teambuilding oder Aktionen fürs Marketing im Programm hat. Das kann kommerziell oder nicht-kommerziell ausgerichtet sein.

Was sonst noch zu sagen wäre, zeigen seine Fotos im Netz besser, als wir es beschreiben könnten.

Andres Amador Arts

Elemental Team Arts

Andres Amador, mit dem Heurechen auf seiner (Spiel-)Wiese.

(09.06.2023)