Recycling des Verbrauchswassers und Regenwassernutzung sind die zentralen Themen
Als wir Kinder wwaren, erzählten die Großen uns von Temperaturen über 40 Grad in Wüstenregionen und anderen weit entfernten und mysteriösen Zonen der Erde. Inzwischen gibt es solche Temeraturextreme regelmäßig auch ums Mittelmeer: aktuell erreichen die Temperaturen in der Türkei, Spanien und Griechenland 44 Grad und darüber. Da wird Wasser zu einem kostbaren Gut, und wir haben bei Steinfirmen dort nachgefragt, wie bei ihnen der Wasserhaushalt aussieht.
Generell gilt: die Steinfirmen haben das Wassersparen schon lange auf der Agenda, weil sonst ihr Verbrauch riesengroß und ein extremer Kostenfaktor wäre.
Erdogan Akbulak, Chef der türkischen Firma SilkarStone, nennt ein paar Zahlen: „In unseren beiden Produktionswerken haben wir einen Umlauf von täglich circa 1800 t Wasser.” Eine Tonne Wasser entspricht 1000 Liter. Das Wasser geht zum Beispiel in das Zersägen der Blöcke, und dient zum Kühlen der Seile beziehungsweise Sägeblätter beziehungsweise zum Binden des Steinmehls.
Rechnerisch würde das einem Verbrauch von 45.000 t pro Monat entsprechen. Allerdings wird die weitaus größte Menge davon recycelt, also vom Steinmehl befreit und mehrmals wiederverwendet. „Dank dieser Maßnahmen können wir den tatsächlichen monatlichen Wasserverbrauch bei nur 1000 bis 1250 t halten.”
Zusätzlich dazu unterhält die Firma ein Regenwassermanagment: der Regen wird in 2 Tanks mit je 20 t gesammelt. Das Nass geht nicht in die Produktion, sondern wird für die Säuberung der Werkhallen oder für die Bewässerung auf dem Gelände eingesetzt.
„Durch unsere Maßnahmen und Investionen können wir pro Monat etwa 44.000 t Wasser sparen“, so Akbulak.
Ähnlich beantwortet Catalina Sánchez, Chefin bei Rosalstones in der spanischen Provinz Murcia nicht weit vom Mittelmeer unsere Fragen. Sie stellt klar: „Wassersparen war immer ein Thema für uns.”
Als wir mit einem „Warum“ mehr wissen wollen gibt sie eine klare Selbstverpflichtung zum Umweltbewusstsein ab: „Man sollte generell die natürlichen Ressourcen nicht verschwenden, selbst wenn sie im Überfluss vorhanden sind.“
Der erste Sägevorgang in ihrem Werk erfolgt deshalb trocken. Danach kommt das Recycling und Wiederverwenden des Wassers. „Bei uns müssen nur kleine Mengen immer wieder hinzugefügt werden, wenn sie etwa durch Verdunstung verloren gehen.“
Auch ihre Firma betreibt ein Regenwassermanagment.
Ein besonderes Thema ist bei Rosalstones die Wiederbegrünung der ehemaligen Steinbrüche mit gespeichertem Regenwasser. Trickreich sind solche Zonen gestaltet: die Terrassen sind leicht rückwärtes zum Berg geneigt, so dass der Regen nicht gleich abfließt.
Um die Erosion als Folge von Starkregen zu reduzieren, sind die Gräben besonders gestaltet, so wie es die Spanier über Jahrhunderte entwickelt haben.
In diesen Begrünungszonen gibt es noch eine weitere Wasser-Maßnahme: es werden Regenwasserteiche angelegt, so dass Tiere und Pflanzen Lebensräume finden.
Auch bei der Hellenic Marbles Group (HMG) einem großen Steibruchbetreiber in Griechenland, „ist das Wasserparen ein großes Thema“, wie uns Commercial Direktor Stavros Tzanidis sagte. „Das Recycling des Wassers gehört bei uns zum Wassermanagement.“ Auch würden in den Brüchen spezielle Zonen angelegt, um Regen aufzufangen.
(25.07.2023)