(Mai 2011) Fußwarm und weich im Begehen – der neue Bodenbelag aus Schiefer hat einige für Naturstein ungewöhnliche Eigenschaften. Das liegt daran, dass es sich beim so genannten „Realstone“ um ein Sandwich aus Stein, Kork und einer Holzfaserplatte handelt. Da diese Platte mit Nut und Feder versehen ist, kann sie wie Fertigparkett auch vom erfahrenen Heimwerker verlegt werden. Entwickelt wurde das innovative Produkt von fünf Firmen aus Deutschland beziehungsweise der Schweiz.
Der Schiefer ist 1,2 bis 1,5 mm dick. Darunter liegt eine Schicht aus Korkgranulat mit einem besonderen Bindemittel, das die Wacker Chemie entwickelt hat. Es folgt eine handelsübliche Holzfaserplatte und zuletzt auf der Unterseite noch eine Lage aus anderem Kork.
Die Ebenen unterhalb des Schiefers sind es, die dem Realstone seine ungewöhnlichen Eigenschaften geben: die oberste Korkschicht gleicht die Ungleichheiten des Steins aus, dämpft zudem die Schritte und macht den Boden weich; Kork und Holzfaser isolieren den Schiefer zum Mauerwerk darunter, so dass dieser Fußboden so warm ist wie der Raum, in dem er sich befindet; die Holzfaserplatte trägt Nut und Feder zum Zusammenfügen per Klick.
Produzent von Realstone ist die Schweizer Lico AG. Derzeit sind 8 Schiefersorten im Programm. Die Platten haben als Standardmaß 1,235 mm Länge x 305 mm Breite x 11 mm Höhe. Weitere Größen befinden sich in Entwicklung.
Die Platten werden vom Werk wohnfertig geliefert, das heißt: sie sind so imprägniert, dass normal auftretende Feuchtigkeit keinen Schaden anrichtet. Für den Einsatz in Küchen oder Eingangsbereichen empfiehlt der Hersteller eine nachträgliche Behandlung.
Schneiden oder fräsen lassen sich die Sandwiches mit üblichen Holzwerkzeugen, so dass auch zum Beispiel eine runde Steinfläche vor einen Kamin ausgelegt werden kann. Die Verlegung kann schwimmend oder verklebt erfolgen. Satz eventuell einfach weglassen
Die Entsorgung von Realstone ist über den normalen Müll möglich. Das Bindemittel, das Wacker für das Korkgranulat entwickelt hat, ist zwar erdölbasiert, enthält aber keine Weichmacher, kein Chlor und keine Biozide, so Holger Bienerth von der Firma.
Fotos: Wacker Chemie