Architektur: Bauen auf und mit den Felsen

Spektakulärer Bauplatz an der Pazifikküste.(Oktober 2009) Es gibt Orte, da bleibt den Menschen der Atem weg. Ein solcher ist jene geschlossene Siedlung bei dem Städtchen Asia etwa 120 km südlich von Perus Hauptstadt Lima: dort wurden und werden an der Steilküste über dem Pazifischen Ozean Bauplätze für, sagen wir: Besserverdienende, erschlossen.

Eines der neuen Häuser ist die Casa Lefevre, und deren Architekt, Luis Longhi, beschreibt die Gegend treffend als „der Ort, wo Wüste und Ozean aufeinander treffen“. Um dem auch in dem Gebäude Rechnung zu tragen, hat er die Klippen ins Haus geholt: eine der Wände etwa im Badezimmer ist als roher Fels belassen, ansonsten gibt es die Gliederung von bruchrauen Mauern außen hin zu stärker bearbeiteten Steinwänden innen. Longhi verweist in einer Mail auf die Natursteintraditon von Peru: „Die Inkas waren die besten Architekten beim Bemühen, Landschaft und Architektur zusammenzubringen.“

Der für die Mauern verwendete grünlich gefärbte Stein kommt aus den Anden aus der Nähe von Puno. Das Klippengestein vor Ort eignet sich aufgrund seines hohen Salzgehalts nicht zum Bauen.

580 Quadratmeter Wohnfläche hat das Gebäude. Dass es in der Wüstengegend einen Swimming Pool hat, scheint normal zu sein. Auf die Anfrage dazu mailt Longhi zurück: „Das Wasser kommt in kleinen Flüssen von den Anden.“

Longhi Architects

Wir nutzen die Gelegenheit, um kurz auf zwei ähnlich spektakuläre Projekte zu verweisen:

– bei der Casa Martínez Mondragón in Mexiko haben die Architekten von AVM Arquitectura die Felswand für die Gestaltung genutzt. Hier ist eine Badezimmerwand mit poliertem Naturstein verkleidet;

– für ein Haus am Berghang in der Schweiz lieferte die deutsche Firma Rathscheck den Schiefer für die Verkleidung der Fassade.