Architektur: Einladung zum Verweilen drinnen und draußen

(Juni 2011) Gleich zweierlei Einladungen spricht dieses Gebäude aus: zum einen zum Betreten seines Inneren, zum anderen zum Verweilen auch auf den Stufen vor dem Eingang. Errichtet wurde das Kodály Center in der ungarischen Stadt Pécs aus Anlass der Kulturhauptstadt Europas 2010. Den Titel teilten sich das türkische Istanbul, Essen in Deutschland und eben Pécs.

Die Architekten kamen vom Budapester Büro Építész Stúdió. Modern ist das Erscheinungsbild der Konzerthalle mit angegliedertem Konferenzzentrum: gerade Flächen prägen die Fassaden, allerdings aufgelockert auf der Rückseite durch markante Fensterbänder oder zwischen den Gebäudeteilen durch schräge Winkel. Eine der Seitenwände trägt ein riesiges Fenster.

Markantes Material sind sowohl an den Fassaden als auch in der Eingangshalle zwei Varianten des Travertins aus dem nahen Süttö. In einer Mail schreibt der Architekt Tamás Fialovszky: „Generell haben wir uns bemüht, heimische Materialien zu verwenden, dies aus kulturellen und ökologischen Belangen.“ Den gelblich-weißen Stein, der seit Jahrhunderten bei Bildhauern beliebt ist, lieferte die Firma Reneszánsz.

Bemerkenswert sind im Eingangsbereich nicht nur die Stufen, die aus dem Gebäude herauszufließen scheinen. Ungewöhnlich ist auch, wie die Architekten den Namen des Hauses „Kodály központ“ („Kodály Center“) auf die Fassade geschrieben haben: stilisiert bilden die polierten Platten den Buchstaben „K“. Der Namensgeber Zoltán Kodály (1882-1967), Komponist und Musikerzieher, stammte aus Pécs.

Építész Stúdió

Reneszánsz

Zoltán Kodály

Fotos: Tamás Bujnovszky