Messen: der Osten ist weiter im Kommen

Wandelemente von Pimar.(November 2009) Die diesjährige Marmomacc zeigte einmal mehr, dass in der Steinbranche die großen Produzenten und Verarbeiter im Osten zuhause sind: Die Messe vom 30. September bis zum 3. Oktober in Verona erlebte einen kräftigen Rückgang der Besucherzahlen, nämlich um -16 % nach einer vorläufigen Mitteilung der Messegesellschaft, während der Blick auf die Tabelle (siehe unten) zeigt, dass die Stone Fair in Xiamen kontinuierlich wächst und die Marble in Izmir das Niveau des Vorjahres zumindest halten konnte.

Ebenfalls deutlich unterstreichen die Zahlen der Aussteller den Trend: Während Xiamen trotz der weltweiten Krise kräftig zulegte, gab es in Izmir immerhin noch einen leichten Anstieg und in Verona wohl einen Stillstand.

Allerdings sind diese Zahlen nur das eine. Zudem fand die Marmomacc in diesem Jahr von Mittwoch bis Samstag statt. Bisher waren die Tage von Donnerstag bis Sonntag üblich gewesen. Diese Änderung war realisiert worden, um die vielen Nicht-Fachbesucher am Sonntag fernzuhalten.

Ihre Rolle als Leitmesse der Branche wird die Marmomacc so schnell nicht verlieren: Auch in diesem Jahr war sie wieder der große Marktplatz für die Neuheiten im Steingeschäft. Dazu zählen nicht nur die Maschinen, bei denen Italien nach wie vor Marktführer ist. Auch die Bemühungen um Design für Stein, und ebenso die Veranstaltungen geben der Branche von Jahr zu Jahr wichtige Anregungen.

Hier sind die direkten Konkurrenten noch weit abgeschlagen. Jedoch: Xiamen will im kommenden Jahr seinen Kongress während der Messe ausweiten. Umwelt- und Marketingbelange werden die Themenschwerpunkte sein. Auch aus Izmir war zu hören, dass man einen Kongress aufziehen wolle. Aber mit dem neuen Messegelände scheint man nicht voranzukommen.

Vorgestellt wurde wie üblich das Statistik-Jahrbuch von Dr. Carlo Montani. Es trägt diesmal den Titel „Stone 2009“ und beinhaltet die Zahlen für das Jahr 2008. Auch es zeigt die Verschiebung in Richtung Asien, denn dort wurden in jenem Jahr noch (geringe) Zuwächse in der Produktion erzielt, während im Rest der Welt die Krise schon zu Rückgängen führte.

Interessant an Montanis Zahlenwerk ist unter anderem die Beobachtung, dass 2008 der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch an Naturstein noch leicht anstieg. Er lag bei 187 m² pro 1000 Personen (2007: 184 m²; 2003: 135 m²). Dass trotzdem Firmen schon Mitarbeiter entließen oder sogar Standorte schlossen, deutet auch darauf hin, dass Überkapazitäten aus den zwei Jahrzehnten des Booms abgebaut wurden. Für das erste Halbjahr 2009 zeigen die Zahlen jedoch schon, dass es in diesem Jahr wirklich an die Substanz der Branche geht.

Noch ein paar Zahlen zu Asien aus Montanis Buch: China allein holte 26,2 % der Weltproduktion aus seinen Brüchen. An den Exporten hatte es einen Anteil von einem Viertel.

Was die Importe angeht, werden von China nach wie vor Blöcke eingekauft und als bearbeitete Endprodukte wieder verkauft. Rechnerisch beträgt sein Exportpreis für Endprodukte 13,75 €. Zum Vergleich: Italien: 43,80 €, Brasilien: 30,90 €, Spanien: 30,60 €. Eine große Rolle spielt das Land der Mitte allerdings nur bei den so genannten „Commodities“, also Durchschnittssorten.

„Stone 2009. World Marketing Handbook“, Carlo Montani, Edizioni Il Sole 24 Ore Business Media, ISBN 978-88-8138-124-1, Code N. 10330, 32,00 €.

Auf der Marmomacc vergab die Organisation „Le Donne del Marmo“ („Die Frauen im Marmor“) wieder ihren Preis an Kolleginnen, die im Steingeschäft eine bedeutsame Rolle spielen. Ausgezeichnet wurde Dr. Paola Blasi von der IMM Carrara, die unter anderem bei der Erarbeitung der CE-Normen der Europäischen Union eine wichtige Rolle gespielt hatte. Die Organisation „Le Donne del Marmo“ (italienisch) will die Rolle der Frauen in der Steinbranche herausstellen. Sie wurde 2006 gegründet.

Die nächste Marmomacc findet vom 29. September bis 2. Oktober 2010 statt.