Kunst: Die Pracht des Steins aus den Apulischen Alpen

(Dezember 2011) „Astratto Monumentale“ (Abstrakt Monumental) ist der Titel des Buches, in dem es um Skulpturen aus Marmor aus der Region um Carrara geht. Gezeigt werden auf knapp 300 großformatigen Seiten Arbeiten von rund 45 internationalen Künstlern. Überraschend ist, wie unterschiedlich sie mit dem Material umgehen und wie viele Formen sie daraus machen. Die Werke stehen in der ganzen Welt an markanten Orten oder in privaten Sammlungen.

Das Buch schildert auch die Geschichte der Steinregion. Schon die römischen Künstler wussten den Marmor zu schätzen. Später wurde er mit Michelangelo über die Grenzen Italiens hinaus weltberühmt. In den Beiträgen von Fachautoren werden auch technische Aspekte behandelt, etwa das Transportieren der tonnenschweren Blöcke mit Schlitten oder Ochsengespannen.

Ein seltsamer Begriff taucht in der Einleitung auf: von einer „Marmor-Künstler-Handwerker-Industrie“ in der Region ist die Rede. Gemeint sind damit die besonderen Eigenschaften, die diesen Wirtschaftszweig weltweit auszeichnen: man hat ein außergewöhnliches Material, ein hohes Know-how für die Bearbeitung, setzt die modernsten Techniken ein und ist immer offen für neue Ideen, die die Künstler realisiert haben wollen.

Herausgeber des Buchs ist die Fondazione Arkad. Ihr Ziel ist, die Kunst der Skulpturen zu fördern. Gegründet wurde sie 2002 von Cynthia Sah und Nicolas Bertoux, die dafür einer alten Steinfabrik in Seravezza am Eingang zu den Bergen eine neue Funktion gaben.

Schade, dass das Buch bislang nur auf Italienisch erschienen ist. Allerdings sind die Herausgeber auf der Suche nach einem Sponsor für eine Übersetzung ins Englische. Kontakt ist möglich per Mail. Sponsor der italienischen Ausgabe war unter anderem die Firma Henraux.

„Astratto Monumentale. Scultura Contemperanea in Marmo“. Fondazione Arkad. Edizione Gli Ori, Pistoia. 288 p. ISBN 978-887336-417-7.