(Mai 2012) Polarblau nennt sich die Variante des Jura-Marmors, die bei diesem Badezimmer in in Deutschland zur Verwendung kam. Der Stein verdient seinen Namen zu Recht, denn er strahlt eine gewisse Kälte aus. Vielleicht, dass der Kunde sich den Gegensatz zwischen einem heißen Wannenbad und einer leicht unterkühlten Umgebung wünschte. Zum Vergleich ein Jura-Marmor einer anderen Sorte.
Den Stein lieferte die Firma Juma mit Sitz in Gungolding im Altmühltal. Sie besteht seit 80 Jahren und trägt ihren Namen nach dem Material, das in eigenen Steinbrüchen gewonnen wird. Es handelt sich nicht wirklich um einen Marmor, sondern um einen Kalkstein, der reichlich Fossilien trägt. Diese Überbleibsel der Erdgeschichte stammen aus dem Jura, als die Dinosaurier lebten und die Schalen von Meerestieren über Jahrmillionen auf den Grund der Meere hinabsanken.
Anmerkung: als diese Schichten immer dicker werden und immer weiter in der Erdkruste absanken, wandelte Hitze und Druck sie zu einem Stein um, nämlich Kalkstein. Falls dieser in einem späteren Zyklus noch einmal unter Druck und Hitze gerät, wird daraus Marmor. Dann sind die Fossilien verschwunden, weil das Material total umgewandelt wurde.
Die Firma hat ihre Produktpalette inzwischen über den heimischen Stein hinaus erweitert und bietet ein weltweites Sortiment. „Unsere Kennzeichen sind Qualität und Premium-Service“, sagt Geschäftsführer Michael Holzäpfel, „das gilt gleichermaßen für Großprojekte wie für Badezimmer oder Küchenarbeitsplatten für Privatleute.“
Ein Bad in einem privaten Wohnhaus unweit von Verona. Den Boden ziert der grüne Granit Verde Fantastico, der sich nicht nur durch ein kräftiges Farbenspiel auszeichnet, sondern auch noch von unübersehbaren Adern durchzogen wird. Das Verlegen stellt deshalb besondere Anforderungen und wurde ausgeführt von der Firma Litho Project, die auch an der Planung und an der Auswahl der Steine beteiligt war.
Die Duschtasse besteht aus dem Kalkstein Giallo Atlantide. Sie wurde passgenau für dieses Bad angefertigt. Die Oberfläche ist rutschbehandelt. Aus demselben Stein besteht das Fliesenband am Fuß der Wände. Es setzt sich innerhalb der Dusche oben an der Wand fort.
Das Arbeitsfeld von Litho Project umfasst sehr unterschiedliche Projekte. Sie reichen vom Fußboden in einer Shopping Mall über die Bar auf einer Yacht bis hin zu ganz unspektakulären Bauaufträgen von Privatleuten. Warum in unserem Beispiel Naturstein zum Einsatz kam, wird in einem Zitat auf der Webpage des Unternehmens umrissen: „Wir wollten eine Investition fürs ganze Leben“, sagt ein junges Paar sinngemäß.
Das folgende Bad befindet sich in einer luxuriösen Wohnung auf der Mittelmeerinsel Palma de Mallorca. Verwendet wurde der Marmor White Macael mit gestockter Oberfläche.
Erwartet hätte man eigentlich einen polierten Stein – um den Grund für die Entscheidung des Architekten zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Terrasse.
Von dort hat man einen großartigen Blick auf das Meer, und in Anbetracht dessen zog der Architekt die gestockte und deshalb raue Oberfläche der polierten und beinahe künstlichen vor.
Rund um den Swimming Pool gab es auch einen praktischen Grund dafür: die gestockte Oberfläche ist sicher gegen Rutschen.
Problematisch für die Reinigung sind solche Oberflächen nicht, teilte uns die Firma Mármoles Luis Sánchez mit: mit einem Wasserstrahl braucht man sie nur abzusprühen. Auf der Arbeitsplatte im Bad mit den beiden Waschbecken ist der Stein versiegelt, auf dem Boden im Innenraum ist er gestockt und gealtert. Mármoles Luis Sánchez hat die mehr als 3000 m² des Marmors in eigenen Steinbrüchen gewonnen und auch den Einbau vor Ort ausgeführt.
Fotos: Firmen