(Juni 2012) Für die Restaurierung der Kathedrale in der niederländischen Stadt ‘s-Hertogenbosch hatte der Künstler Ton Mooy unter zahlreichen Figuren auch einen weiblichen Engel geschaffen. Der – besser: die? – ist modern gekleidet und hat ein Mobilphone in der Hand, berichtete die New York Times. Vorbild für die ungewöhnliche Kreation waren historische Figuren an der Fassade und auf den Dächern des Gotteshauses, die sehr lebensnah sind und die in einem Video gezeigt werden.
Inzwischen gibt es zu dem Engel-Telefon sogar eine Sorgennummer, wo man anrufen kann. Witzbolde haben sich dort schon nach den Lottozahlen erkundigt. Inzwischen hat der Engel auch einen Twitter Account.
Der deutsche Künstler und Steinmetz Andreas Rosenkranz hat die modernen Quick-Response-Codes (QR-Codes) auf den Friedhof gebracht. Das ist so neu nicht, denn in Japan gibt es schon seit 2 Jahrzehnten die schwarz-weißen Würfelbilder auf Gräbern: Sie lassen sich per Handy abfotografieren, worauf eine App eine Verbindung zu einer Webpage im Internet herstellt, von der dann Informationen zum Verstorbenen abgerufen werden können oder man in Kontakt mit anderen Trauernden treten kann.
Neu an der Idee des Steinmetzen aus Köln aber ist, dass der Code in den Grabstein eingraviert wird. Meist wurde er bislang nur angeklebt.
Mehr noch: Rosenkranz hat die kleinen schwarz-weißen Rechtecke über das Codefeld hinaus erweitert und gibt dem Ganzen so das Bild eines christlichen Kreuzes.
QR-Codes auf japanischen Friedhöfen (1, Video).
Andreas Rosenkranz (1, 2 deutsch)
„Memory Medaillon“ ist eine Bezeichnung für Microchips, die in Grabsteine integriert sind. Auch hier wird per Smartphone eine Verbindung ins Internet hergestellt. „Den Friedhof zum Leben bringen“, lautet das Schlagwort im Video eines Anbieters aus den USA.
Als Inlay im Stein hatte die Designerin Patricia Urquiola im vergangenen Jahr einen QR-Code präsentiert. Zu sehen war die Installation am Stand der italienischen Firma Budri auf der Messe in Verona.
In Warschau gibt es Granitbänke, in die ähnliche Codes eingraviert sind. Die Bänke sind Teil des Wanderweges durch die polnische Hauptstadt zu Frédéric Chopin. Mit einem Smartphone konnte man im Jubiläumsjahr des Komponisten so Informationen zum jeweiligen Ort und zu Veranstaltungen abrufen.