(Juni 2012) Das vielleicht wichtigste Ereignis der Messe Stonetech vom 25. bis 29. April in Shanghai ging an den meisten ausländischen Besuchern vorbei, denn es fand in chinesischer Sprache statt: die Innere Mongolei präsentierte sich als neuer Player im Steingeschäft. Sie ist die nördlichste Provinz der Volksrepublik China mit großem Reichtum an Bodenschätzen, unter anderem Seltenen Erden und auch Naturstein. Wir zeigen einige der Granite, die aktuell dort abgebaut werden und mit niedrigen Preisen auf den Markt kommen.
Firmen aus der Volksrepublik sind bereits in der autonomen Region aktiv. Produzenten aus der Inneren Mongolei hatten sich schon vor 2 Jahren in Shanghai präsentiert.
Wie Kenner der Szene am Rande der Messe sagten, dürfte die Innere Mongolei auch als Markt für Steinimporte eine Bedeutung bekommen. Denn in der Provinz, die im Ausland mit Jurtezelten und Nomadentum verbunden wird, soll es mehr Reiche als in Peking geben. Angeblich sind das die Besitzer jener Ländereien mit Bodenschätzen. Jedenfalls gehören Luxusmessen dort schon zur Tagesordnung.
Vom 25. bis 27. Juli dieses Jahres soll in der Stadt Xianghuang Qi erstmals eine Steinmesse stattfinden. Unterstützt wird sie vom CCPIT Building Materials Sub-council, das auch an der Ausrichtung der Stonetech sowie weiterer Messen beteiligt ist. Ansprechpartner beim CCPIT ist Mrs Sheri (Mail).
Die Stonetech wechselt jährlich zwischen den Standorten Shanghai und Beijing. Während wir der Veranstaltung im letzten Jahr bescheinigt hatten, dass sie in einer Krise stecke, scheint sie nun ein eigenes Profil zu entwickeln. Zu diesem Profil gehört, dass die meisten Aussteller Steine der Luxuskategorie zeigten. Etwa die chinesische Firma Yunfu Di Gong, die Onyx und Jade aus dem Iran importiert und exklusive Wandgestaltungen anbietet.
Auch gab es zahlreiche Beispiele für Inlay- und Mosaikarbeiten mit Stein.
Offenbar haben die Aussteller die zahlungskräftigen Käufer aus den Ballungszentren Shanghai beziehungsweise Beijing im Blick. Auch präsentierten Firmen aus Europa ihre Steine, etwa die italienische Gruppo Tosco Marmi ihren Marmor.
Zwei große Hallen hatte die Stonetech in diesem Jahr belegt. Die 2. ging ganz an Produzenten von Maschinen der Steinbearbeitung.
Erwähnen wollen wir 2 Maßnahmen der Messeveranstalter, die sie mit dem Ziel der Profilierung unternahmen. Die eine war der Stone Design Summit, der Architekten und Designer als Besucher anlocken und gleichzeitig die Schau als Ort für neue Ideen präsentieren soll. Referenten waren Guo Qiming, Design-Direktor aus Shanghai und Gastprofessor, und Jia Baban, Gründer eines Design-Instituts aus Hong Kong, der über Fengshui und über den Geist des Steins referierte. Peter Becker von Stone-Ideas.com sprach über Produktdesign, also Alltagsprodukte aus Naturstein und ihren Markt.
Die andere Maßnahme zur Profilierung war die New Product Arrival Press Conference nicht übersetzen, wo sich Aussteller präsentieren konnten. Diese Möglichkeit nutzten unter anderem die Firma Denchi Stone, die die Unternehmen Truffer aus der Schweiz und Minera aus Norwegen vertritt, sowie Rockmark, ein australischer Spezialist für Sandstein.
Stonetech 2013, 18 – 21, April, Beijing