(September 2012) „Lithos“ nennt sich eine Buchreihe aus dem italienischen Librìa Verlag, in der es um Gestaltungsideen für Naturstein geht. Im Vordergrund steht dabei jeweils ein Designer oder Architekt. Unterstützt wird die Reihe von der Firma, mit der dieser Kreative zusammengearbeitet hat. Bisher erschienen waren: Kengo Kuma (Il Casone), Claudio Silvestrin (Il Casone), Alberto Campo Baeza (Pibamarmi) und Manuel Aires Mateus (Pibamarmi).
Nun ist der 5. Band auf italienisch und englisch erschienen. Er handelt vom Designer Raffaello Galiotto und der Firma Lithos Design.
Mit zahlreichen Fotos und Entwürfen beschreibt die Autorin Veronica Dal Buono, die von der Universität Ferrara kommt und dort am Labor für Material-Design tätig ist, Galiottos Weg vom Material Plastik hin zum Naturstein und neuerdings zu seinem großen Interesse an Holz.
Sie arbeitet auch heraus, dass zwischen Industriedesign, also Massenfertigung der Produkte, und dem Stein, bei dem jede Rohplatte ein Einzelstück ist, keinesfalls ein Widerspruch besteht.
Im Gegenteil: bei manchen Entwicklungen prägt Galiotto der Steinoberfläche ganz regelmäßige – industrielle – Linien auf, die dann mit den – natürlichen – Adern zum Beispiel im Marmor oder den Löchern im Kalkstein reizvoll kontrastieren.
Galiotto ist engagiert in der italienischen Vereinigung der Industriedesigner ADI. In Interviews mit der Autorin definiert er einige Eckpunkte dieser Richtung von Design, die Produkte für den Alltag, nicht Kunstobjekte zum Ziel hat.
Dass im Industriedesign eine Chance für die europäische Steinindustrie der Zukunft liegt, steht für ihn fest. Denn die Produktion des Rohmaterials ist woanders billiger und wird es bleiben. „An diesem Punkt … kann der Einsatz von Technologie und Kreativität den Unterschied bringen“, sagt er.
„Raffaello Galiotto. Digital Design and stone materiality“/„Raffaello Galiotto. Design digitale e materialità litica“, italienisch und englisch, 18 €, ISBN 978-88-96067-82-6
Fotos: Lithos Design /Raffaello Galiotto