(Dezember 2014) Den Deutschen stehen 2014 nominal rund 586 Euro pro Kopf mehr als im Vorjahr für ihre Ausgaben zur Verfügung, so die Studie „GfK Kaufkraft Deutschland 2014“. Insgesamt prognostiziert die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das kommenden Jahr eine Kaufkraftsumme von 1.705,4 Milliarden Euro. Bezogen auf die 80.523.746 Einwohner (Stand 01.01.2013) ergibt sich ein Wert von 21.179 Euro pro Kopf. Damit werden die Deutschen im Jahr 2014 durchschnittlich nominal rund 2,85 Prozent mehr für Konsum, Miete oder andere Lebenshaltungskosten zur Verfügung haben als im Vorjahr.
Unter Kaufkraft versteht man das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld.
Betrachtet man die Kaufkraft nach Bundesländern liegt Hamburg an der Spitze und erhöht mit 110,8 Indexpunkten seinen Vorsprung gegenüber Bayern (Index: 109,4), wie die Tabelle zeigt.
Auf dem dritten Platz behauptet sich Baden-Württemberg (Index: 107,5) vor Hessen (Index: 106,8). Nordrhein-Westfalen markiert in etwa den Bundesdurchschnitt. Sechs der 16 Länder weisen eine überdurchschnittliche Kaufkraft pro Kopf auf. Die ostdeutschen Bundesländer liegen noch immer unter dem gesamtdeutschen Pro-Kopf-Durchschnitt. Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit 17.336 Euro pro Kopf.
Die Top 10 der Stadt- und Landkreise bleiben bis auf zwei Wechsel im unteren Drittel des Rankings unverändert gegenüber dem Vorjahr.
So verdrängt der Landkreis Miesbach mit einem Indexwert von 121,9 den Landkreis Stormarn (Index: 121,3) aus den Top 10. Der Landkreis Dachau (Index: 125,1) überholt den Stadtkreis Erlangen (Index: 124,9).
Die Differenz zwischen mehr oder weniger wohlhabend zeigt sich in Deutschland mit einer Kaufkraft von knapp 48 Prozent über dem Durchschnitt in Starnberg (31.438 Euro pro Kopf) und bis zu rund 24 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt in Görlitz (16.030 Euro pro Kopf). Die Görlitzer haben damit nur knapp 51 Prozent der durchschnittlichen Kaufkraft der Starnberger. Der Stadtkreis Straubing liegt mit 21.180 Euro (Index: 100) genau im Bundesdurchschnitt. Diese statistische Mitte wird umrahmt von den Mannheimern mit 20 Euro weniger pro Kopf (Index: 99,9) sowie den Bewohnern des Landkreis Günzburg mit sechs Euro mehr pro Kopf (Index:100,02).
Jedoch liegen große Unterschiede oft relativ nah beieinander: So beträgt etwa die Kaufkraftdifferenz zwischen dem Hochtaunuskreis und dem knapp 50 km entfernten Gießen fast 10.500 Euro pro Kopf. Das sind rund 35 Prozent weniger. Starke Kontraste finden sich etwa auch in der Region rund um Braunschweig: Im Stadtkreis Braunschweig haben die Menschen im Schnitt 22.946 Euro, in Wolfsburg sind es sogar 24.045 Euro. Hingegen müssen sich die Bewohner von Salzgitter mit vergleichsweise bescheidenen 19.597 Euro begnügen und in Stendal im benachbarten Sachsen-Anhalt sogar nur mit 16.731 Euro. In einem Radius von etwa 100 Kilometern bestehen also Schwankungen von 20 Prozent unter und bis zu 13 Prozent über dem Durchschnitt.
Die Kaufkraftdichte (siehe nächste Tabelle) nimmt die Fläche eines Landkreises beziehungsweise Stadtkreises in die Betrachtung hinzu: dünn besiedelte Gebiete liegen nun hinten, städtische Regionen vorn.
Quelle: GfK Geomarketing GmbH
(04.12.2013)