Bewusst hat die Stadt auf Betonpoller verzichtet und sich für historische Elemente aus der Dombauhütte entschieden
Nach dem jüngsten Terroranschlag in Barcelona mit einem Transporter schützen am Kölner Dom schwere Originalsteine aus der Fassade das Gebäude selbst und die Umgebung vor ähnlichen Attacken.
Statt der üblichen Betonblöcke wurde in einigen der Zugänge Steine aus der gotischen Dekoration platziert. „Einer wird in der Mitte des schmalen Domgässchens, drei auf dem Übergang von der Domplatte zum Wallrafplatz platziert. Weitere sollen am südwestlichen Zugang zum Roncalliplatz aufgestellt werden“, meldet die Webpage der Stadt.
Bisher standen die Elemente in der Dombauhütte. Als ungewöhnliche Varianten der Beton- oder Stahlpoller ergänzen sie weitere Sperren an anderer Stelle.
Die Maßnahme hat auch einen symbolischen Aspekt. „Unser Dom schützt die Menschen“, erklärt Monsignore Robert Klein, Stadtdechant von Köln. Wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte, sei das Ziel, die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen, ohne in Aktionismus zu verfallen. „Wir wollen unseren Lebensstil beibehalten und uns nicht verbarrikadieren.“
Die Steinpoller stammen aus den Fialen, die in großer Zahl die Außenhaut des Doms zieren. Fialen sind die spitz zulaufenden Türmchen, die zum Beispiel in und am Ende von Strebepfeilern sitzen. Sie geben der Konstruktion nicht nur einen Ausdruck von Leichtigkeit, sondern tragen mit ihrem eigenen Gewicht auch zur Statik bei. Mehrere Einzelelemente sind übereinander gesetzt, so dass die Türmchen meterhoch werden.
Auch für andere Kathedralen in Deutschland und ebenso für viele Moscheen gilt eine erhöhte Sicherheitsstufe, wie Zeitungen melden. Unter anderem gibt es regelmäßige Polizeipatrouillen und verstärkte Einlasskontrolle zu den Gotteshäusern.
Dekra-Kritik an dem Domsperren: „wirkungslos“
Beispiele für ähnliche Elemente aus Naturstein findet man unter dem Suchwort „Straßenmöbel“ auf Stone-Ideas.com.
(30.08.2017)