Architektur: Drehen, kippen, zusammenbauen

(Dezember 2012) Eigentlich kann man alles damit bauen, naja, beinahe alles. Das Baukastensystem „Simplicity“ (Einfachheit) des Architekten Marco Francesconi und der Firma Fratelli Mazzucchelli Marmi erlaubt es, mit standardisierten Einzelteilen zum Beispiel Wände zu verkleiden, einen Verkaufskiosk zu errichten oder einen Bahnhof zu gestalten. Das Foto oben zeigt einen Entwurf für die Station Santa Maria Novella in Florenz.

Das Innovative an „Simplicity“ ist, dass es mit 4 Standardelementen auskommt. Je nachdem wofür man das System nutzt, sollten diese aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden.

Auf der diesjährigen Marmomacc hatte F.lli Mazzucchelli Marmi seinen Stand damit gestaltet und zwei kontrastierende Marmorsorten verwendet, nämlich den weißen Calacatta Ducale und den grauen Bardiglio.

Wie in der Welt der Gene geht es darum, die wenigen Grundelemente immer neu miteinander zu kombinieren. Für einen Bodenbelag oder eine Wandverkleidung geschieht dies bei „Simplicity“ durch Drehen und Verschieben.

Natürlich kann das Konzept auch in der 3. Dimenstion realisiert werden. Dann kommt noch das Kippen hinzu.

Bei Bedarf kann zum Beispiel auch eine Beleuchtung in das System integriert werden.

Das Konzept ist patentiert. Der Name „Simplicity“ bezieht sich auf Ernesto Nathan Rogers, einen italienischen Architekurtheoretiker der Nachkriegsmoderne. Er hatte den Slogan „Dal cucchiaio alla città“ (Vom Löffel zur Stadt) bekannt gemacht, wonach die Architekten die Welt nach einfachen und ganzheitlichen Konzepten gestalten sollten.

„Simplicity“

Marco Francesconi (Mail)

Fratelli Mazzucchelli Marmi (Mail)

Das Los Angeles County Museum of Art zeigt in einer Online-Ausstellung Gegenstände, in denen Rogers’ Konzept „Dal cucchiaio alla città“ (Vom Löffel zur Stadt) umgesetzt wurde.