(Januar 2013) Ein originelles Event findet seit zwei Jahren in Bologna statt, 2012 erstmals als Teil der Messe Cersaie: „Bologna Water Design“ lädt Künstler ein, sich mit dem Nass als Thema zu beschäftigen. Dazu gab es an vielen Orten außerhalb des Messegeländes Ausstellungen, Lesungen und vieles mehr. Auf eine der Attraktionen wollen wir eingehen: Der japanische Architekt Kengo Kuma hatte zusammen mit den Firmen Il Casone, Agape, Mapei und weiteren die Installation „Stonescape“ (Steinlandschaft) erstellt.
Auf den ersten Blick waren es ein paar künstliche Hügel mit einem lang gezogenen See dazwischen, ausgestellt in dem ramponierten Gebäude eines ehemaligen Krankenhauses in der Innenstadt von Bologna. Die Hügel bestanden aus dem Sandstein Pietra Forte Fiorentina, den Il Casone geliefert und in Form gebracht hatte.
Das Foto zeigt, wie die Schichtungen gefertigt und auf einem Unterbau installiert wurden.
Manche Besucher machten bei längerem Betrachten aber die eigenartige Erfahrung, dass die Installation ein Eigenleben zu entwickeln schien. Zwar stand das Wasser still, aber dennoch meinten sie, hätten sie es fließen gesehen. Genauer: so wie der Regen draußen die Landschaft formt, so hätte auch drin im ehemaligen Krankenhaus das Wasser den künstlichen Hügeln die Gestalt gegeben. Im Moment sei der Prozess nur zur Ruhe gekommen – vielleicht, dass irgendwann die Erosion wieder einsetzen und die Abtragung des Steins weitergehen würde.
Das sind Assoziationen im Sturzflug, klar. Kengo Kuma jedenfalls hatte in seine Installation einen starken Kontrast eingebaut: in dem See waren noch verschiedene Designer-Waschbecken und -Badewannen platziert.
Wie die Hügel drumherum waren sie aus Stein gefertigt. Hersteller war die Firma Agape.
Wir wollen nicht verschweigen, dass Becken und Wanne natürlich gleichfalls mit fließendem Wasser zu tun haben.
Video, kuratiert vom Lab Materialdesign der Fakultät für Architektur, Universität Ferrara
Bologna Water Design (italienisch)
Fotos: Giovanni De Sandre