(September 2009) Auf den Libanon als einen viel versprechenden Markt für die italienische Stein- und Maschinenindustrie weist die Messe Marmomacc in einer Pressemitteilung (italienisch) hin. Danach machen gleich zwei Optionen das kleine Land am östlichen Mittelmeer für Exporteure interessant: es erlebt seit einigen Jahren einen Bauboom und ist zudem ein in Jahrhunderten erprobtes Einfallstor für den Handel mit den Golfstaaten.
Die Messegesellschaft nennt unter Bezug auf den Weltwährungsfond 8 % als Wachstum der libanesischen Wirtschaft in den letzten Jahren. Der Aufschwung käme zum einen dadurch zustande, dass die Schäden aus dem Bürgerkrieg und dem Krieg mit Israel nun mit Milliardengeldern auch aus dem Ausland beseitigt werden.
Dieser Wiederaufbau locke zum anderen auch neue Investoren an. Als eines der herausragenden Investitionsprojekte nennt die Messegesellschaft die „Zederninsel“ an der Küste südlich von Beirut. Dort will die Noor International Holding ein Mammutprojekt starten, vergleichbar der künstlichen Palmeninsel vor Dubai. Als Investitionsrahmen werden in der Pressemitteilung 100 Milliarden € genannt. Kürzlich habe Noor eine Entwicklungsgesellschaft für hochpreisige Immobilienvorhaben im Land und in den Nachbarstaaten ins Leben gerufen.
An Zahlen nennt die Messegesellschaft folgende: Im Jahr 2008 importierte der Libanon insgesamt Marmorblöcke im Wert von 19,6 Millionen $, davon 40 % aus Italien. Dazu kamen Granitblöcke im Wert von 1,2 Millionen $, bei denen Italien einen Anteil von 26 % hatte. Bemerkenswert waren die italienischen Lieferungen von unpolierten Marmorfliesen im Wert von 2,5 Millionen $.
Die Pressemitteilung nennt eine Besonderheit der libanesischen Zollbestimmungen: während für polierte Marmor-Unmaßplatten 25 % Zoll erhoben werden, sind es für unpolierte nur 5 %.
Wie es in der Pressemitteilung heißt, haben die Italiener schon die Beiruter Dependance ihres Außenhandelsinstituts ICE aktiviert. Es habe für heimische Firmen „eine komplette und aktuelle Liste aller Programme und internationalen Bewerber zusammengestellt“.
Projekt Solidere in Beirut