(Mai 2013) Wir können versichern: der Ball war rund und aus Leder. Auf der diesjährigen Stone Fair im chinesischen Xiamen (06.-09. März 2013) wurde der „Lundhs Cup“ ausgetragen, ein Fußballturnier von Naturstein-Leuten aus der ganzen Welt. Die Teams kamen diesmal aus China („The Dragons“), aus Norwegen („The Vikings“) und aus Brasilien („Samba“), außerdem die gemischte Mannschaft „Troy“ mit Spielern aus den Niederlanden, Hongkong und Brasilien. Die Spiele fanden am 2. Messetag statt, und eine lokale Fernsehstation ging damit sogar auf Sendung. Das Ergebnis: Im Endspiel machte das Team aus China die Brasilianer platt.
Die norwegische Firma Lundhs gab nicht nur den Namen für das Event, sondern finanzierte es auch. Deren Vertreter in China, Bill Wang, hatte die Organisation mit großem Engagement übernommen: dazu gehörte, den Platz nahe dem Messegelände zu reservieren, die Spielerhemden zu besorgen und schließlich das feucht-fröhliche Dinner mit 80 Freunden am Abend stattfinden zu lassen.
Bereits 2012 war der Lundhs Cup zur Messe in Xiamen ausgetragen worden. Damals war auch eine Mannschaft aus Korea dabei. Für dieses Jahr hatten sich die Norweger eigentlich erhofft, dass „einige unserer Freunde aus der Türkei, Italien und Spanien“ mitmachen würden, wie es auf der Webpage der Firma heißt.
Fernsehbericht (chinesisch)
Messe in Xiamen ist Drehkreuz für Asien
Man kann den Lundhs Cup als einen zusätzlichen Beweis dafür sehen, dass sich die Stone Fair in Xiamen in ihrem 11. Jahr als internationale Messe der Natursteinbranche etabliert hat. Manche der anwesenden Journalisten schrieben gar schon, dass Xiamen DIE globale Messe für Stein sei und dass die Marmomacc in Verona nur noch die Schau für die westliche Welt oder gar nur noch für Westeuropa sei.
Sicher ist, dass Xiamen inzwischen der zentrale Handelsplatz für das Geschäft mit Blöcken geworden ist. Fest steht auch, dass dort das Asiengeschäft stattfindet. Zur Erinnerung: Fernost ist, neben Russland und Lateinamerika, der weltweit wichtigste Wachstumsmarkt.
Was die Zahlen angeht, verzeichnete die Messe wieder kräftige Zuwachsraten. Die neue Halle, in der die ausländischen Austeller untergebracht waren, bringt zusätzliche 32.000 m², so dass das Messegelände nun insgesamt 160.000 m² umfasst. Erweiterungen gab es auch im Bereich unter freiem Himmel.
Für das kommende Jahr soll es hier keine weiteren Anstrengungen geben. Wie Marsha Tsai von der Messegesellschaft auf Nachfrage mitteilte, will sie vor allem „die Zahl und die Qualität der Besucher und ebenso unseren Service verbessern“.
Die Zahl der Besucher betrug in diesem Jahr 130.168 (2012: 127.486), die der Aussteller 2000 (2012: 1500).
Hinweisen wollen wir noch darauf, dass die neue Messehalle mit Naturstein verkleidet ist, nämlich mit dem chinesischen Granit G682 in zwei unterschiedlichen Oberflächenvarianten. Dies ist auch ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert die Messegesellschaft ihrer Stone Fair beimisst.
Auf der Webpage der Messe wird übrigens nachgefragt, ob sich die Aussteller und Besucher für 2014 eine Erweiterung auf 5 Tage wünschen würden.
Scan von besonderen Steinsorten
In diesem Jahr zeigte sich auf der Messe eine ganz neue Dimension im Kopieren: Personen waren mit Scannern unterwegs und tasteten Natursteine mit besonderen Farben und Strukturen ab, um sie als Keramiken nachzumachen. So jedenfalls wird es im Magazin „Informe“ (03/2013) des brasilianischen Natursteinverbands Abirochas beklagt.
Cid Chiodi, Messebeobachter und Berater beim Verband, sieht darin eine ganz neue Art von Konkurrenz für die so genannten „Exóticos“, die nur in Brasilien gewonnen werden: „Verschiedene unserer Materialien werden (schon) in Besorgnis erregender Originaltreue kopiert, und sind in Größen von 1,20 m x 80 cm x 1,4 cm zu haben.“
„Informe 03/2013“ (portugiesisch)