Architektur: Pflaster hell-dunkel

Wie mit Jahresringen: der Dorfplatz in Maria Saal.(August 2009) Archäologische Ausgrabungen leben davon, dass die Überbleibsel der Epochen sich in Schichten ablagern. Die Phasen einer Ortsgeschichte haben österreichische Landschaftsarchitekten jetzt in dem Ort Maria Saal sichtbar gemacht: der Dorfplatz wurde mit einem Streifenmuster gepflastert, das aus der normalen Besucherperspektive wie eine Abfolge von Schichten aussieht.

Verwendet wurden abwechselnd dunkle und helle Granite, nämlich Gebhartser Syenit und Schremster Granit. Da das Gelände leicht ansteigt, wird der Eindruck übereinander liegender Schichten noch verstärkt.

Entwickelt wurde das Konzept von den Architekten nonconform und Friedrich Mascher. Besonderheit bei der Vorgehensweise war, dass die Anwohner in die Planung einbezogen wurden – „partizipative Ideenfindung“ genannt. Bei einem Stammtisch und in Zelten, die auf dem Platz für Gesprächsrunden zur Verfügung standen, wurden zunächst die Wünsche der Bewohner erfragt.

Denen kamen die Architekten nach und brachten ihre eigenen Ideen ein.

nonconform architektur vor Ort & Friedrich Mascher, Wien

Foto: Paul Ott