(Dezember 2013) Zum 3. Mal fand parallel zur Messe Cersaie die Bologna Water Design (23.-28. September 2013) statt. Dabei handelt es sich um ein Kunst-Event an verschiedenen Orten in der Innenstadt, wo Präsentationen zu Themen wie Wasserverbrauch, Wasser draußen, Wasserknappheit usw. gezeigt werden. Anders als der Name sagt, geht es um nicht um Design, sondern um Kunst, teils realisiert von bekannten Namen, teils von Newcomern aus der Szene. Firmen sind in die Projekte eingebunden. Das Event wird von der Messe gesponsort.
Die einzige Installation mit Naturstein war „Das Imaginäre Bad“, ausgedacht von Philippe Daverio, einem Kunstkritiker, dem Architekten Jacopo Muzio und der Firma Henraux, 1821 gegründet, einem der Großunternehmen in der Gegend von Massa-Carrara.
Schauplatz war eine ehemalige Kapelle mit Rokoko-Dekor aus dem 18. Jahrhundert. Für die Installation waren an 3 ihrer Seiten Brunnen angebracht, aus denen Wasser in dickem Strom hervorschoss. Es fiel in Kanäle, die in der Mitte des Raumes inmitten einer ovalen Sitzbank zusammenkamen.
Das Kunstwerk sollte den Besuchern ein sinnliches Erlebnis geben: das Geräusch des Wassers innerhalb des eigentlich ungenutzten Raumes, zwei Sorten des edlen Marmors als Material, das die Zeit überdauert, und das Halbdunkel der ehemaligen Kapelle zwischen Gestern und Heute.
Ein ebenfalls bedeutungsschweres Detail waren die Figurenreliefs auf dem Naturstein an den Brunnen: sie spielten an auf Haremsdamen (Odalisken), wie sie im 19. Jahrhundert gerne auf Gemälden dargestellt wurden.
Ein ganz modernes Material hatte der Designer Michele De Lucchi für seine Installation „Verteidigung der Vorstellungskraft“ verwendet: der Kunststein Hi-Macs wurde erst kürzlich vom koreanischen Konzern LG Hausys auf den Markt gebracht.
De Lucchi nahm sich die natürliche Landschaft als Vorbild, genauer: die Berge um Bologna, und zeigte sie mit dem schneeweißen Kunststein in seiner Installation. Drei Module von je 3 m Länge hatte er hintereinandergefügt – was mit Hi-Macs leicht möglich ist, da der sich problemlos kleben lässt. Die dabei entstehenden Fugen können ohne Spuren abgeschliffen werden.
Eine weitere Besonderheit des Materials ist, dass es unter Wärme verformt werden kann. Nach Herstellerangaben hat es praktisch keine Poren.
Zwei weitere Installationen von den insgesamt gut 15 wollen wir noch zeigen: bei „Unerkannte Brunnen“ von Studio Benaglia+Orefice und der Firma Geberit ging es ums Wassersparen…,
… und „Elephountain“ von Cibicworkshop zusammen mit den Firmen Lea Ceramiche und Luceplan erklärt sich von selbst. Oben über den Rüsseln befindet sich Steppengras, das vielleicht einmal der Vorläufer der Bürste war.
Bologna Water Design (22.-27.09.2014)
Fotos: Valeria Portinari
(27.12.2013)