Was, wenn sie sich wirklich getroffen hätten?

Das Treffen fand nie statt, und man kann sich nicht vorstellen, was herausgekommen wäre, wenn es doch dazu gekommen wäre: in der Lisson Gallery in Mailand sind noch bis zum 18. Juli 2014 steinerne Köpfe der Vordenker des Kommunismus zu sehen, Karl Marx, Leo Trotzki, Wladimir Iljitsch Lenin, Frida Kahlo und David Alfaro Siqueiros. Sie sind in einem Raum so platziert, als wären sie tief ins Gespräch vertieft. Der mexikanische Künstler Pedro Reyes hat die Installation mit dem Titel „Statues“ (Statuen) geschaffen. Reyes widmet sich in seinen Arbeiten gerne hypothetischen Situationen, dies mit ganz unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen.

Pedro Reyes: „Colloquium“.

Im Hof der Galerie ist Reyes’ Marmor-Skulptur „Colloquium“ zu sehen. Sie besteht aus ineinander verschachtelten Formen, in denen man Sprechblasen erkennen kann. „Sie repräsentieren Stimmen, Meinungen und Emotionen“, heißt es dazu auf der Webpage des Künstlers, „eine poppige Allegorie der Mehrstimmigkeit: Wispern und Rufe, Übertragungen und Zwischenrufe, die sich gegenseitig in einer Architektur der Sprache stabil halten.“

Lisson Gallery, Milan

Pedro Reyes

Pedro Reyes: „Statues“.Pedro Reyes: „Statues“.Pedro Reyes: „Colloquium“. Fotos: Lisson Gallery (23.06.2014)