Ilan Ammo zitiert das Kinderlied, das die Erwachsenen mahnt: „Die Bäume und die Natur gehören nicht nur euch, lasst etwas davon auch für uns.“ Und er schiebt hinterher: „Wenn wir nur noch Fertigprodukte importieren, verlieren wir Arbeitsplätze und die Wertschöpfung im Land.“ Seine Firma Ismar Marble mit Sitz unweit von Tel Aviv hat deshalb das Recycling von Abfall aus dem Steingeschäft als ein Standbein entwickelt.
Das führt mitunter zu ungewöhnlichen Ideen. So hatte Ismar Marble für eine große Wohnanlage in den USA die Fliesen aus Israel geliefert. Es handelte sich um einige 1000 Quadratmeter Fläche. „Architekt und Bauherr fanden die Farbe des Kalksteins so schön, dass sie die Reststücke und den Verschnitt als Material für die Badezimmer nutzen wollten“, so Ilan Ammo.
Möglich gemacht wurde die Verwendung der vergleichsweise kleinen Stücke durch ein flexibles Design für Wände und Böden.
Sogar für die winzigen Reste fand man eine Verwendung: aus ihnen wurden vor Ort Mosaike angefertigt. Das stellte die Verleger vor ungewöhnliche Anforderungen, gab ihnen aber auch die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Im Allgemeinen geht es beim Recycling aber um die Wiederverwendung von Resten aus den Brüchen und Fabriken in Israel und Palästina, wo der Kalkstein gewonnen wird. Ilan Ammo hat dafür die Produktlinie „New Reclaimed“ (Neu Aufgearbeitet) geschaffen.
Hintergrund ist, dass in Israel viele Steinbrüche zu Ende gehen und dass die Regierung nicht erlaubt, neue zu erschließen. Also muss es darum gehen, die Gewinnung möglichst lange auszudehnen, so Ilan Ammo. Dies vor dem Hintergrund, dass in Israel die Nachfrage nach dem heimischen Kalkstein Jerusalem Stone groß ist und er allerorten das typische Bild des Heiligen Landes prägt.
Hier ein Fliesenverband (Römischer Verband) aus Reststücken.
Eine andere Produktidee aus Recyclingstücken ist das Steinparkett.
Die Oberfläche der Stücke wird dabei ganz traditionell bearbeitet, wie der Kunde es wünscht. Für die getrommelte Variante werden die üblichen Maschinen eingesetzt.
„Der Preis der recycelten Fliesen liegt ungefähr gleichauf mit Neuware“, sagt Ilan Ammo. Zwar ist das Ausgangsmaterial kostengünstiger, jedoch fällt mehr Handarbeit an.
Alte Übersetzung im nächsten Absatz Das Unternehmen wurde von Ilan Ammos Vater als Mosaikfirma gegründet. Inzwischen ist es auch im Import und Export tätig. Der Firmenteil Ismar Marble mit Sitz in Kfar Maas etwa 20 km von Tel Aviv beherbergt die Verwaltung. Die Fabrik mit Namen I.A. Shenhav befindet sich nebenan in einem Industriegebiet. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 30 Mitarbeiter.
Fotos: Ismar Marble