Ob in Cola, Sahne, Kaugummi oder Beikost für Kleinkinder – Minerale verstecken sich überall. Aufschluss über die auf der Verpackung aufgelisteten Zusatzstoffe und die sogenannten E-Nummern gibt die Mineralogische Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) in der Sonderausstellung „Alles was wir essen – versteckte Minerale“, die bis zum 25. Oktober dort in der Sellierstraße 6 zu sehen ist.
Ein echter „Klassiker“ unter jenen Mineralen ist Calcit, aus dem das Calciumcarbonat (E 170) hergestellt wird. Calcit ist ein natürlich gebildetes Mineral und so rein, dass es ohne Bedenken gegessen werden kann. Verwendet wird es vor allem dort, wo glatte Oberflächen üblich sind, etwa bei Tabletten oder Kaugummis. Außerdem kann Calcit als Trennmittel bei geriebenem Käse und als Säureregulator in der Wein- und Mostherstellung genutzt werden.
Rund um Jena ist dieses Mineral an vielen Orten zu finden, weiß die Kustodin Dr. Birgit Kreher-Hartmann: „Calcit taucht als Hauptmineral im Muschelkalk und auch im Travertin eigentlich überall oberhalb der Saale auf.“
Süßigkeiten erhalten ihr ihre verlockend bunten Farben oft von den auf Verpackungen unter E 172 geführten Eisenoxiden und Eisenhydroxiden. Sie können aus Umbra, Ocker oder Hämatit gewonnen werden und färben Lebensmittel gelb, rot und schwarz.
Ein Beispiel für Minerale, die wir über Lebensmittel aufnehmen, die jedoch auch in unserem Körper auftauchen, nämlich in Knochen und Zähnen, ist Calciumphosphat. Es stabilisiert den Säuregrad von Lebensmitteln und dient als Trennmittel, dass unter anderem bei Erfrischungsgetränken und Sahneerzeugnissen verwendet wird.
Natürlich dürfen bei den nach ihren jeweiligen Gruppen ausgestellten Exponaten die Salze nicht fehlen. Neben dem im Hausgebrauch üblichen Natriumchlorid werden noch andere Salze zur Haltbarmachung und Würze von Nahrungsmitteln verwendet.
Da die Mineralogische Sammlung über ein sehr umfangreiches Salzdepot verfügt, bietet die Ausstellung einen weiten Überblick, über Salze in Lebensmitteln.
„Alles was wir essen – versteckte Minerale“ Sonderausstellung der Mineralogischen Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität bis 25.10.2015, Sellierstraße 6, 07745 Jena.
Geöffnet montags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags nach Vorankündigung 13 bis 17 Uhr. Für Führungen, auch für Schülergurppen oder Vorschulkinder, können Sonderöffnungszeiten angemeldet werden.
Kontakt: Dr. Birgit Kreher-Hartmann
Mineralogische Sammlung, Tel.: 03641 / 948714, Mail
(05.06.2015)