Wasser auf die Mühlen der Steinbranche ist die Enzyklika „Laudato si’ – über die Sorge für das gemeinsame Haus“ von Papst Franziskus. Darin warnt das Oberhaupt der katholischen Kirche eindringlich vor der Zerstörung der Natur auf unserem Planeten.
Ein Kernpunkt seiner Gedanken ist die Abkehr von der Wegwerfgesellschaft. Wir interpretieren: ein Aspekt davon sind langlebige Güter, ein weiterer ebensolche Materialien und Recycling. Bei beiden hat Naturstein beste Eigenschaften.
Ein weiterer Aspekt von Respekt vor der Schöpfung ist für den Papst die Verwendung natürlicher Materialien. Das spricht er explizit an: „Es entspricht nicht dem Wesen der Bewohner dieses Planeten, immer mehr von Zement, Asphalt, Glas und Metall erdrückt und dem physischen Kontakt mit der Natur entzogen zu leben.“
Franziskus stellt klar, dass für ihn ein Klimawandel vor sich geht und dass der Mensch der Verursacher davon ist. Bei der Vorstellung der Enzyklika im Juni 2015 saß denn auch der Potsdamer Klimaforscher Professor Hans Joachim Schellnhuber mit auf dem Podium.
Der Papst betrachtet die voranschreitende Zerstörung des natürlichen Gleichgewichts auch aus sozialer und politischer Sicht. Vor allem die Armen auf der Welt würden unter den Folgen der Veränderungen leiden, kritisierte er. Umgekehrt wären vor allem die reichen Nationen mit ihrer Verschwendung die Verursacher.
Franziskus kritisiert die Wachstumsmaxime des Westens und generell den Kapitalismus mit seiner Gewinnmaximierung. Auch das Diktat der Finanzmärkte zog er in seine Betrachtungen ein. Sein Fazit lautet: „Niemals haben wir unser gemeinsames Haus so schlecht behandelt und verletzt wie in den letzten beiden Jahrhunderten.“
Als Ausweg wünscht er sich eine Abkehr vom bloß konsumorientierten Leben und einen freiwilligen Verzicht auf die egoistische Suche nach der sofortigen Befriedigung.
Der Text der Enzyklika ist leicht lesbar und nur im Mittelteil von religiöser Betrachtung geprägt, die jedoch auch Auskunft darüber gibt, wie ein Papst die Welt betrachtet.
Unter Verweis auf seinen Namenspatron fordert das erste Kirchenoberhaupt aus Lateinamerika von den Befürwortern seiner Gedanken auch Glaubwürdigkeit: „Die Armut und die Einfachheit des heiligen Franziskus waren keine bloß äußerliche Askese, sondern etwas viel Radikaleres: ein Ver¬zicht darauf, die Wirklichkeit in einen bloßen Gebrauchsgegenstand und ein Objekt der Herrschaft zu verwandeln.“
Download „Laudato si’ – über die Sorge für das gemeinsame Haus“.
(28.06.2015)