Expo 2015 in Mailand: Das Gotthardmassiv in Stein im Schweizer Pavillon

Ongaro Graniti: Modell des Sankt-Gotthard-Massivs im Schweizer Pavillon. Foto: Francesco Girardi

Update: Firma Robot City (1, 2, 3, 4)

Ein Höhepunkt der Expo 2015 in Mailand ist das Modell des Sankt-Gotthard-Massivs im Schweizer Pavillon. Die 4 Kantone dieser Alpenregion – Graubünden, Uri, Tessin und Wallis – machen damit auf die Bedeutung ihrer Berge für ganz Europa aufmerksam.

Schließlich lautet das Motto dieser Weltausstellung (noch bis zum 31. Oktober) „Den Planeten ernähren – Energie für das Leben“. Da spielt das Wasser nicht nur als Trinkwasser eine Rolle, sondern auch für die Stromerzeugung, zum Beispiel.

Fünf einzelne Blöcke à 4,8 t des Granits (Gneis) Cresciano hat die Firma Ongaro Graniti mit einer Brückenfräse bearbeitet. Nebeneinander gestellt ergeben sie das Massiv dieses Teils der Schweizer Alpen, verkleinert auf eine Grundfläche von insgesamt 5 m x 3,20 m bei etwa 60 cm Höhe.

Beeindruckend sind die Berge und Täler, denen die Höhenlinien eine besondere Note geben. Foto: Francesco Girardi

Beeindruckend sind die Berge und Täler, denen die Höhenlinien eine besondere Note geben.

Über dem Modell sind hölzerne Bewässerungskanäle angebracht, wie sie früher ebenerdig genutzt wurden. Foto: Schweizer Pavillon

Über dem Modell sind hölzerne Bewässerungskanäle angebracht, wie sie früher ebenerdig genutzt wurden.

Besucher können sie in Gang setzen, so dass Wasser nach unten stürzt, um am Ende aus dem Model herauszulaufen und die 4 Flüsse Reuss, Rhein, Rhone und Ticino zu bilden. Diese entspringen in der Region. Foto: Schweizer Pavillon

Besucher können sie in Gang setzen, so dass Wasser nach unten stürzt, um am Ende aus dem Model herauszulaufen und die 4 Flüsse Reuss, Rhein, Rhone und Ticino zu bilden. Diese entspringen in der Region.

Ihr weiterer Verlauf wird in den Bodenplatten rund um das Modell angedeutet. Foto: Francesco Girardi

Ihr weiterer Verlauf wird in den Bodenplatten rund um das Modell angedeutet. Die Platten sind aus dem dunklen Granit (Gneis) Bodio Nero gefertigt, der ebenfalls aus den Brüchen von Ongaro Graniti stammt.

Das Konzept für den Schweizer Pavillon stammt von der architectura Netwerch AG.

Schweizer Pavillon

Ongaro Graniti

Die monumentale Skulptur eines Samenkorns in weißem Marmor begrüßt die Besucher am Haupteingang der Expo. Es ist ein Werk des sizilianischen Künstlers Emilio Isgrò, ausgeführt von der Firma Henraux. Foto: Henraux

Die monumentale Skulptur eines Samenkorns in weißem Marmor begrüßt die Besucher am Haupteingang der Expo. Es ist ein Werk des sizilianischen Künstlers Emilio Isgrò, ausgeführt von der Firma Henraux in Zusammenarbeit mit Tenax und Mapei. Das 7 m hohe Stück trägt den Titel „Il Seme dell’Altissimo“ (Der Samen des Altissimo), wobei Altissimo der Name des Marmors aus den Apuanischen Alpen ist. Seine Form lässt viel Freiraum für Interpretationen: ist es ein Kern aus einer Orange, die bekanntlich wegen ihrer guten Anpassung an unterschiedliche Standorte zu einer weltweiten Nutzpflanze geworden ist? Ist es die abstrakte Figur einer Schwangeren, die neues Leben in sich trägt? Ist es gar das Rückgrat der Welt, wie es in einer Pressemitteilung heißt?

Die Skulptur ist aus 3 Stücken zusammengesetzt. Nach dem Ende der Expo soll sie als Geschenk in Mailand verbleiben. Henraux ist einer der offiziellen Sponsoren der Expo.

Henraux

Die Außenhaut sind 12 m hohe Wände, in deren Wellenstruktur man Sanddünen sehen kann. Foto: Cristian Iotti

Die Firma Grassi Pietre hat rund 500 m² Trani Marmor für den Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate geliefert. Der Stein mit seinen Nuancen von Beige über Elfenbein bis Rosa unterstreicht die Wüstenatmosphäre, die das britische Büro Foster + Partners der Anlage gegeben hat: die Außenhaut sind 12 m hohe Wände, in deren Wellenstruktur man Sanddünen sehen kann. Innen werfen sie tiefen Schatten auf die Wege und schaffen in den Räumen angenehme Kühle, wie es in ursprünglich in den Siedlungen in der Wüste üblich war.

Verwendet wurde der Marmor geschliffen beziehungsweise gestrahlt, unter anderem für die Treppen innen und außen und für den Bodenbelag in der Wohnung des Emir. Foto: Cristian IottiVerwendet wurde der Marmor geschliffen beziehungsweise gestrahlt, unter anderem für die Treppen innen und außen und für den Bodenbelag in der Wohnung des Emir. Foto: Cristian Iotti

Verwendet wurde der Marmor geschliffen beziehungsweise gestrahlt, unter anderem für die Treppen innen und außen und für den Bodenbelag in der Wohnung des Emir. Nach Ende der Expo soll die Anlage demontiert und in Masdar City wieder aufgebaut werden.

Grassi Pietre

Eine Woche lang im Juni war im italienischen Pavillon das Spaghetti-Messgerät zu sehen, das der Designer Manuel Barbieri für die Firma Scandola entwickelt hat. Foto: Scandola Marmi

Eine Woche lang im Juni war im italienischen Pavillon das Spaghetti-Messgerät zu sehen, das der Designer Manuel Barbieri für die Firma Scandola entwickelt hat. Anhand der Löcher lässt sich die Dosis an Spaghetti pro Person bestimmen. Eine Jury wählte das Stück mit Titel „Moon“ (Mond) als ein Must-Have für jeden Haushalt aus.

Scandola Marmi

Manuel Barbieri

Der italienische Verband Confindustria Marmomacchine, zeigt sich unweit des Doms mit seiner Marmoteca Expo 2015, einer Ausstellung von Mustern italienischer Natursteine. Die Schau befindet sich in der Galleria Meravigli zwischen Piazza Affari und Piazza Duomo an der U-Bahn-Station Cordusio.

Video Marmoteca Expo 2015

Zur Weltausstellung hatte die Dombauhütte den Künstler Tony Cragg eingeladen, Werke für eine Ausstellung auf dem begehbaren Dach des Gotteshauses zu schaffen. Foto: Peter Becker

Und natürlich der Dom selbst. Er ist immer eine Sehenswürdigkeit in Naturstein, und zur Weltausstellung hatte die Dombauhütte den Künstler Tony Cragg eingeladen, Werke für eine Ausstellung auf dem begehbaren Dach des Gotteshauses zu schaffen. „Paradosso“ (Paradox) hieß die Aktion. Das Werk in gelber Farbe bezieht sich auf die Schutzherrin des Doms. Der Künstler hat zurzeit eine Ausstellung in Mailand.

Expo 2015, Mailand, (noch bis zum 31. Oktober)

(06.07.2015)