Materialien, die die Menschheit seit ewigen Zeiten benutzt, erfahren durch neue Werkzeuge von Zeit zu Zeit Innovationen, die zuvor ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Nach Jahrhunderten der Bearbeitung mit Hammer und Meißel vollzieht sich das derzeit beim Naturstein: Hintergrund sind computergesteuerte Maschinen, Diamantsägen oder das Wasserstahlschneiden. Akteure sind vor allem italienische Produktdesigner (und Architekten), die vom Werkstoff das bisher Unmögliche verlangen.
Einer der Treibenden in dieser Hinsicht ist Raffaello Galiotto, Industriedesigner aus dem italienischen Chiampotal, einer Natursteinregion am Südrand der Alpen. Er zeigt in Halle 1 der Marmomacc im Rahmen des „Stone Theatre“ seine neuesten Objekte, die in Zusammenarbeit mit führenden Firmen aus Italiens Natursteinbranche entstanden sind. Der Titel des Projekts ist „Digital Lithic Design“.
Es sind in alphabetischer Reihenfolge: Antolini, Breton, Decormarmi, Denver, Donatoni, Gmm, Helios, Intermac, Lithos Design, Odone Angelo-Gruppo Tosco Marmi, Omag, Pellegrini-Margraf, T&D Robotics.
In zwei große Gruppen lassen sich Galiottos Werke einteilen: Die einen sind groß, fast schon monumental. Davon wiederum einige verwirklichen den Leitsatz des Designers, dass Marmor zu wertvoll ist, um aus einem Rohblock neben dem Werkstück bloß viel Abfall zu machen.
Die anderen Stücke sind klein und filigran, dokumentieren aber bei Betrachtung von nahem eindrucksvoll die Möglichkeiten, die der Naturstein durch die Kombination von Design und Technik bekommt.
Marmomacc, 30. September – 03. Oktober 2015
Raffaello Galiotto Industrial Design
Fotos/Renderings: Raffaello Galiotto
(06.09.2015)