Kaufkraftdaten für Österreich und die Schweiz für 2016

Jedem Österreicher stehen im Schnitt 22.536 € zur Verfügung für Konsum, Miete Lebenshaltungskosten / Schweiz: 42.300 € pro Kopf

Die GfK hat die Kaufkraftdaten für Österreich und die Schweiz für 2016 erstellt. Zwischen den beiden Nachbarstaaten gibt es ebenso deutliche Kaufkraftunterschiede wie innerhalb der Länder.
Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt in Österreich im Jahr 2016 bei rund 193,5 Milliarden €. Das entspricht im Schnitt 22.536 € pro Kopf, die jedem Österreicher für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten zur Verfügung stehen. Für die Schweiz prognostiziert GfK im Jahr 2016 eine Kaufkraft von 42.300 € je Einwohner. Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt im Jahr 2016 bei 348,5 Milliarden € (ohne Liechtenstein).

Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Die Studie zeigt, wie regional verschieden die Kaufkraft verteilt ist, sowohl im nationalen Vergleich als auch innerhalb der Länder.

Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Kaufkraft um rund 4 Prozent deutlich über dem österreichischen Durchschnitt liegt. Vorarlberg folgt auf Rang zwei, dicht gefolgt von Oberösterreich, Salzburg und Wien, die alle knapp über dem Bundesdurchschnitt liegen. Die anderen Bundesländer liegen etwas unter dem Durchschnitt.

Interessant ist der Blick auf die Kaufkraft je Haushalt. Auch hier führt Niederösterreich und kann sich sogar um gut 8 Prozent vom Durchschnitt absetzen. Auf rund 7 Prozent über dem Durchschnitt liegt Vorarlberg, gefolgt vom Burgenland.

Wien schneidet im Vergleich der Kaufkraft je Haushalt am schwächsten ab: Ein Wert von rund 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt spiegelt wieder, dass die Zahl der Einpersonenhaushalte in der Hauptstadt höher ist – mit nur einem Verdiener sinkt entsprechend die durchschnittliche Haushaltskaufkraft.

Mehr als die Hälfte der zehn kaufkraftstärksten Bezirke Österreichs gehören zu Wien. Das Wien-dominierte Ranking der Bezirke ist jedoch nicht nur auf die tatsächlich hohe Kaufkraft zurückzuführen, sondern auch auf die recht feinräumige Unterteilung Wiens in 23 Bezirke.
Der Bezirk „Wien 1 – Innere Stadt“ ragt mit einer pro-Kopf-Kaufkraft von 40.217 € gut 79 Prozent über den österreichischen Durchschnitt heraus.

Mit rund einem Viertel weniger Kaufkraft hat der 13. Wiener Bezirk, Hietzing, Rang zwei inne. Dort liegt die Kaufkraft mit rund 30.576 € pro Kopf um knapp 36 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die Einwohner Mödlings in Niederösterreich haben rund 29 Prozent mehr als der Durchschnitt und kommen mit 29.101 € pro Kopf auf Rang drei. Der Stadtbezirk von Eisenstadt liegt auf Rang 10 – dort beträgt die pro-Kopf-Kaufkraft knapp 16 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt.

Im Vergleich zum Vorjahr sinkt in einigen Fällen die Diskrepanz der Kaufkraft zwischen Stadtbezirken und ihrem Umland. Dies ist etwa der Fall in Linz und Linz-Land, Klagenfurt und Klagenfurt-Land, Sankt Pölten und Sankt Pölten-Land sowie Eisenstadt und Eisenstadt-Umgebung.

Die Bewohner des wohlhabendsten Kantons Zug haben das 1,5-Fache an Kaufkraft gegenüber dem Schweizer Durchschnitt. Die Bewohner der zweit- und drittplatzierten Kantone, Schwyz und Nidwalden, liegen knapp 35 und 22 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Insgesamt erreichen nur sieben der 26 Kantone eine überdurchschnittliche pro-Kopf-Kaufkraft, was belegt, dass auch in der wohlhabenden Schweiz die Kaufkraft deutliche regionale Unterschiede aufweist.

Die drei kaufkraftschwächsten Kantone, Glarus, Uri und das Jura, liegen zwischen 13 und 19 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt. Dennoch verfügen die Menschen im kaufkraftschwächsten Kanton Jura mit 34.095€ pro Kopf noch über deutlich mehr als die Menschen in Starnberg, dem kaufkraftstärksten Kreis in Deutschland (31.850€). Allerdings müssen die Schweizer auch wesentlich mehr für Wohnen und Ernährung ausgeben.

Innerhalb der Kantone zeigt sich eine große Kaufkraftspanne. Im Kanton Schwyz, dem zweit-„reichsten“ Kanton der Schweiz, hat jeder Bewohner durchschnittlich 57.023€ zur Verfügung. Bei einer genaueren Betrachtung zeigen sich aber auch innerhalb des Kantons regionale Unterschiede.

Im Bezirk Gersau etwa liegt die Kaufkraft rund 5 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Doch damit haben dessen Bewohner im Schnitt rund 30 Prozent weniger als im Kantonsdurchschnitt. Im Bezirk Küssnacht haben die Einwohner jedoch durchschnittlich 45 Prozent mehr Einkommen als im Schweizer Durchschnitt und im Bezirk Höfe ist die durchschnittliche Kaufkraft sogar mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtschweiz.

Im Kanton St. Gallen, dessen Einwohner über ein durchschnittliches Kaufkraftniveau von 36.905€ verfügen, ist die Spreizung geringer. Im Wahlkreis See-Gaster am Obersee verfügen die Einwohner durchschnittlich über 39.130€, während die Einwohner des Wahlkreises Toggenburg nur über 32.731€ verfügen und somit zehn Prozent unter dem Kantonsschnitt liegen.

Deutschland: Aufgrund der deutlich höheren Bevölkerungszahl übertrifft die Gesamtsumme der deutschen Kaufkraft – 1.776,5 Milliarden Euro – die der Nachbarn um ein Vielfaches. Der durchschnittliche Bundesbürger hat im Jahr 2016 eine Kaufkraft von 21.879 Euro.

Quelle: GfK

See also: Kaufkraft in Deutschland

 

 

 

 

(24.04.2016)