Peter’s Corner: die Steinbranche sollte sich ästhetisch präsentieren, nicht kraftmeierisch

Die Steinbranche sollte sich ästhetisch präsentieren, nicht kraftmeierisch.

Die Firmen sind selber schuld, wenn ihnen Leute vorwerfen, dass die Natursteingewinnung die Landschaft zerstören würde

In den Mails, die wir von unseren Lesern bekommen, wird häufig darüber geklagt, dass die Konkurrenz den Naturstein mit vielen falschen Behauptungen unter Druck setzt. Wir hingegen haben gelegentlich eher den Eindruck, dass die Steinbranche selber ihr Material schlecht dastehen lässt. Das werden wir – quasi als Leserbeschimpfung – in lockerer Folge in einzelnen Aspekten abhandeln.

Diesmal: die Natursteingewinnung zerstört die Landschaft.

Natürlich ist dieses Argument nicht zu Ende gedacht. Denn auch der Beton oder die Keramik oder die Metalle reißen Löcher in die Landschaft, weil Sand oder Ton oder Erz nicht vom Himmel fallen.

Alles was die Menschheit produziert, entnimmt sie in Form von Rohstoffen dem Planeten. Nur Holz ist eine Ausnahme, ebenso die anderen nachwachsenden Rohstoffe.

Die Art und Weise aber, wie die Steinleute zum Beispiel ihre Steinbrüche präsentieren, zeigt in der Tat oft Zerstörung und erweckt gelegentlich sogar den Eindruck, als hätte die Branche auch noch Lust daran.

Das obere Bild ist ästhetisch und schön, das untere (lediglich nur ein größerer Bildauschnitt) hingegen zeigt eine aufgerissene Landschaft.

Dazu ein Beispiel aus einer Diashow von einer chinesischen Webpage (http://www.zxmarble.com): das obere Bild ist ästhetisch und schön, das untere (lediglich nur ein größerer Bildauschnitt) hingegen zeigt eine aufgerissene Landschaft.

Eine schwierige Gratwanderung ist es, einen Steinbruch in seiner Schönheit und Faszination zu präsentieren.

Nicht genug damit. Höchst kontraproduktiv ist auch, immer Radlader zu präsentieren und diese aus allen Perspektiven (und am liebsten aus der Untersicht).

Denn Fahrzeuge mit großen Rädern und Schaufeln stehen in den Medien für Umweltzerstörung. Dies genauso wie Rauchwolken aus Kühltürmen Symbol für die Freisetzung von Klimagasen sind (obwohl es in Wirklichkeit purer Wasserdampf ist, der da aus den Schloten kommt).

Das Problem der Steinbranche hier liegt in der Psyche der maßgeblichen Leute: manche sind in Wirklichkeit kleine Jungs, die eigentlich noch im Sandkasten spielen möchten.

Sollte man also die Technik gar nicht zeigen?

Doch, auf jeden Fall. Sie gehört dazu.

Hierzu zeigen wir die Website einer Holzfirma aus der Schweiz (http://www.gasserholz.com/), weil die Holzbranche ihre Baumstämme auch mit Gattern zerschneidet.

Das interessante Detail auf dem Foto ist der kleine rote Strich, der, wir wissen es nicht, vielleicht von einem Laser stammt. Dieses winzige Element hebt das ganze Bild in die Sphäre der Hochtechnologie.

Das interessante Detail auf dem Foto ist der kleine rote Strich, der, wir wissen es nicht, vielleicht von einem Laser stammt. Dieses winzige Element hebt das ganze Bild in die Sphäre der Hochtechnologie.

Und die hat das Image, dass sie zwar Energie, Wasser usw. verbraucht, aber keine Schäden an Mensch und Natur verursacht.

Fragen wir zum Schluss: Könnte man die Steinbranche in die Sphäre der Hochtechnologie einordnen?

Natürlich.

Denn: Selbst im Steinbruch wird heute (meist) nicht mehr gesprengt, sondern mit Diamantseilen – sanft – geschnitten.

Ganz zu schweigen von dem Einsatz von CNC und Waterjet, der sich in der Verabeitung anschließt.

Deshalb: die Steinbranche braucht dringend Frauen als Entscheider.

Das aber ist schon wieder ein Thema für eine weitere Leserbeschimpfung.

See also:

(29.04.2016)