125 Steinmetze und Steinbildhauer im Wettstreit beim Europäischen Steinfestival in Salzburg

Und zum Schluss noch a Gaudi: die Versteigerung der Arbeiten aus dem Wettbewerb hatte Magister Walter Sonnberger vom Dorotheum Salzburg übernommen.

Diesmal fand das Treffen der Lehrlinge, Gesellen und Meister in Salzburg statt / 2017 ist Kiskunfélegyháza in Ungarn Schauplatz

125 Steinmetze und Steinbildhauer aus 16 Nationen nahmen als Wettbewerbsteilnehmer am diesjährigen Europäischen Steinfestival in Salzburg (3. bis 5. Juni 2016) teil. Die Veranstaltung, die seit 1999 ausgerichtet wird, kehrte damit nach Stationen in Deutschland, Frankreich, England, Ungarn und Norwegen wieder nach Österreich zurück.

Die größte Teilnehmerzahl stellte der Gastgeber: 30 Lehrlinge, Gesellen und Meister zählte die Gruppe, darunter die Goldmedaillen-Gewinnerin bei den EuroSkills 2012, Melanie Seidl, und Goldmedaillen-Gewinner bei den WorldSkills 2015, Marius Golser. Für Golser war es bereits das 3. Steinfestival: 2009 in Salzburg war er noch in der Ausbildung, diesmal trat er als angehender Meister an.

Präsentation der fertigen Arbeiten vor der Versteigerung.

Diesmal waren auch Teilnehmer aus der Ukraine und sogar aus Argentinien und Kolumbien gemeldet.

Schauplatz des Wettbewerbs war der Platz neben dem Dom. Dort stand allen Teilnehmern ein Werkplatz mit einem 20 x 30 x 30 Zentimeter großen Stein zur Verfügung, den sie in insgesasmt rund 17 Stunden nach einem eigenen Entwurf zu bearbeiteten hatten. Das Thema hieß „Von der Romanik bis zur Neuzeit“ und ließ bewusst viel Spielraum zur Interpretation.

Sieger in der Kategorie der Meister: der englische Bildhauer Alex Wenham mit seinem modern interpretierten Kapitell.

Der Hauptpreis ging an Alex Wenham für sein Kapitell mit einem Steinmetz mit Flex. Bemerkenswert war Wenhams Interpretation der Staubwolken, die die Flex aufwirbelt: In großem Bogen ziehen sie sich um die Figur und formen die für ein klassisches Kapitell typischen Voluten.

Österreichs Steinmetz-Weltmeister Marius Golser gewinnt mit einer Portraitbüste vom Kaiser Karl in der Kategorie der Gesellen.

Marius Golser, der Gewinner der Berufs-WM in Sao Paulo, setzte sich mit seinem Kaiser Karl-Portrait gegen eine starke Konkurrenz durch.

Arbeiten unter aufmerksamer Beobachtung durch die Besucher des Festivals.

Ein wichtiger Aspekt des Festivals ist, dass die Steinmetze und Steinbildhauer in der Öffentlichkeit auftreten und so Werbung für ihren Beruf machen. Dazu diente auch die Versteigerung der Arbeiten am Nachmittag des letzten Festivaltages.

Die Landesinnungsmeisterin von Niederösterreich, Judith Hönig, staunt über die Kunstfertigkeit der Teilnehmer.

Den höchsten Erlös mit 1000 Euro brachte die Mozartbüste eines englischen Bildhauers. Aber auch die anderen Steine erzielten beachtliche Summen. Mit dem Geld wird die Förderung des Berufsnachwuchses unterstützt.

Die Federführung bei der Organisation hatte Steinmetzmeister Adolf Moser, der schon im Jahr 2009 das Festival nach Salzburg geholt hatte. Er wurde unterstützt von der Landesinnung vor Ort: Allein beim Aufbau der Arbeitsplätze halfen über 10 Steinmetzmeister. Das Steinzentrum Hallein leistete mit seinem Veranstaltungsknowhow einen wichtigen Beitrag.

Alle Preisträger bei der Siegerehrung: Der Steinbildhauer Alex Wenham gewann den Sonderpreis des Salzburger Landeshauptmanns Wilfried Haslauer, stellvertretend überreicht durch die Landtagsabgeordnete Mag. Daniela Gutschi (5.v.l.). Bundesinnungsmeister Wolfgang Ecker (2.v.r.) und Organisator Adolf Moser (r.) gratulieren.

Die internationale Jury setzte sich zusammen aus: Steinbildhauer und Steinmetzmeister Martin Schmeiser (Österreich), Gabriella Csanadi (Landesinnung Ungarn), Bernward Fiedler, Sami Schöning und Stephan Bickel (alle Meisterschule Freiburg, Deutschland) und Norbert Stoffel (Berufsschule Saverne, Frankreich).

Auszeichnung der Salzburger Landesinnung der Steinmetze: Steinmetzmeister Adolf Moser (2.v.l.) organisierte bereits zum zweiten Mal das Steinfestival in Salzburg. Dahinter Salzburgs Landesinnungsmeister Helmut Moser (r.) und der Initiator des Europäischen Steinfestivals, Bernward Fiedler aus Freiburg im Breisgau (Mitte) und Steinmetzmeister Peter Ziller (l.).

Zahlreiche Sponsoren unterstützten das Festival mit Geld- und Sachspenden: Carl ZEISS und ASAK Kabelmedien ebenso wie die Bauchemiebranche, Maschinenhersteller, die Bronzegießerei Strassacker, die Bundesinnung der österreichischen Steinmetze und zahlreiche Steinmetzbetriebe sowie Steinlieferanten aus Österreich und Deutschland. Der Werkzeug- und Maschinenlieferant GEMBA versorgte die Teilnehmer mit Werkzeug und stellte einen Schleifbock zur Verfügung.

Die Preisträger
Meister
1. Preis: Alex Wenham, England
2. Preis: Bence Guth, Ungarn
3. Preis Christian Heerklotz, Deutschland

Gesellen
1. Preis Marius Golser, Österreich
2. Preis Marc McDonnell, England
3. Preis Tomas Petukauskas, Litauen

Auszubildende
1. Preis Pierre Mura, Frankreich
2. Preis Melanie Kien, Deutschland
3. Preis Isttvan Ladomerski, Ungarn

Das nächste Steinfestival findet vom 19. – 21. Mai 2017 in Kiskunfélegyháza in Ungarn statt.

Europäisches Steinfestival

Steinzentrum Hallein

Fotos: Steinzentrum Hallein