140 Skulpturen und 20 Arbeiten auf Papier werden gezeigt, die meisten in Gips und Bronze, aber auch einige in Marmor
Das Groninger Museum in der Stadt gleichen Namens in den Niederlanden zeigt noch bis zum 30. April 2017 die Ausstellung „Rodin – Genie bei der Arbeit“. Mehr als 140 Skulpturen und 20 Arbeiten auf Papier werden präsentiert, darunter weltberühmte wie „Der Denker“ oder „Der Kuss“.
Auguste Rodin (1840–1917) war einer der größten Bildhauer vielleicht aller Zeiten. Seine Fähigkeit, die Komplexität der menschlichen Emotionen darzustellen und genauso die von ihm angestoßenen Innovation für die Bildhauerei geben ihm eine universelle Bedeutung.
Im Vordergrund seiner Arbeiten steht der Körper der dargestellten Person, zum Beispiel das Spiel der Rückenmuskeln oder die Drehung des Halses drücken bei vielen seiner Figuren deren innere Befindlichkeit aus.
Die meisten Arbeiten der Ausstellung sind in Gips oder Bronze ausgeführt. Diejenigen in weißem Marmor haben eine besondere Wirkung, etwa „Eva“: sie ist bescheiden und versucht, ihre Nacktheit zu bedecken, vielleicht auch verzweifelt und innerlich verletzt (Foto ganz oben).
In Rodins Studio arbeiteten mehr als 50 Assistenten nach seinen Entwürfen und unter seiner Anleitung. Das war normal für die damalige Zeit. Rodin brachte immer wieder Innovationen in seine Arbeiten ein. Dies betrifft die Materialien und genauso die Techniken der Bearbeitung.
In Groningen sind auch rund 20 der fast 200 Figuren aus dem Werk „Das Höllentor“ zu sehen, an denen der Künstler während der letzten 3 Jahrzehnte seines Lebens arbeitete.
Eine der bemerkenswertesten Skulpturen ist die überdimensionale männliche Hand, die mit langen Fingern erkennbar mit Entschlossenheit und Kraft zugreift. Gezeigt wird sie in einem Video der Ausstellung.
Die Ausstellung wurde vom Montreal Museum of Fine Arts und dem Musée Rodin in Paris kuratiert. Sie war bereits in Nordamerika zu sehen. Groningen ist die einzige Station in Europa.
(19.12.2016)