25 Vertreter von europäischen Natursteinverbänden waren der Einladung nach China gefolgt
Update: Videos showing the visit in a Chinese stone company and the tour through Xiamen city, filmed by Michał Firlej, from Polish company Stone Consulting (video 1, 2)
Großen Aufwand betreibt die Xiamen Stone Fair, um sich als DER Marktplatz für Naturstein weltweit zu etablieren. So hatte sie zu ihrer Ausgabe 2017 (06.-09. März) eine Gruppe von Euroroc-Mitgliedern eingeladen. 25 Verbandsvertreter von Spanien bis Norwegen oder Irland waren dabei.
Zum Programm gehörte ein Treffen mit Vertretern des chinesischen Verbands China Stone Material Association (CSMIA). Ziel war ein Gedankenaustausch darüber, welches auf beiden Seiten die drängendsten Probleme sind und wie man Geschäfte anbahnen kann.
Schwierig war jedoch die Kommunikation.
Immerhin gab es ein paar überraschende Erkenntnisse für die europäische Seite. Als Euroroc-Generalsekretär Professor Gerd Merke mit der Routine eines erfahrenen Diplomaten die Runde eröffnete und die Frage stelle, wie die Chinesen sich mit der – im Westen doch so starken – Konkurrenz durch Engineered Stone auseinandersetzten, gab es auf der Gegenseite nur Erstaunen.
Schließlich stellte sich heraus, dass in China die Engineered Stones nur ein Zehntel des Umsatzes von Naturstein ausmachen und dass die Steinfirmen „in der Kunststein-Konkurrenz nur ein geringes Problem sehen“, wie der Vorsitzende der Shandong Stone Association, Zhou Keji, sagte.
Außerdem sind beide Branchen Mitglieder in der CSMIA, so dass man generell eine andere Sichtweise auf den Mitbewerber hat.
In Chinas Natursteinbranche seien aktuell Fragen der Innenarchitektur die brennenden Themen, so Qi Zigang, Generalsekretär der CSMIA. Hintergrund ist, dass der Anteil der Reichen und Mittelständler an der chinesischen Gesellschaft zunimmt. Diese Leute wünschten sich Naturstein für ihre Wohnungen, dies als Ausdruck von Stil und von Wohlstand.
„Luxuriöse Steine“ seien gefragt, hieß es. Gemeint sind damit auffällige Sorten wie Onyx oder exotische Granite, andererseits aber auch berühmte europäische Marken.
Jedoch geht die chinesische Seite davon aus, dass die Steine als Rohmaterial ins Land kommen. „Eine Verarbeitung und entsprechende Erfahrung haben wir selber“, hieß es, „außerdem würde die Importsteuer die Einfuhr von Endprodukten zu teuer machen.“
Die Messe Xiamen bot den Europäern ein aufwändiges Programm. Dazu gehörten Besuche bei Firmen, eine Tour durch die Stadt und ein exklusives Farewell-Dinner in einem Nobelrestaurant, bei dem der General Manager der Messe, Lai Guoxiang, anwesend war.
Umgekehrt hofft die Messe nun, dass die Verbandsvertreter Geschmack an Xiamen gefunden haben und ihrerseits Besuchergruppen aus ihren Ländern organisieren. (pebe)
(06.04.2017)