Künftig kann nicht nur mit Tinte, sondern zum Beispiel auch mit Glas gedruckt werden
Zwei bedeutende Neuheiten gibt es von der diesjährigen Cersaie (25.-29. September 2017) zu vermelden:
* gedruckt wird künftig nicht mehr nur mit Tinte;
* die Firma Fiandre hat eine Technologie entwickelt, mit der man Fotos auf Keramikplatten in beliebiger Größe aufbringen kann.
Zunächst die Zahlen: Insgesamt 111.604 Besucher kamen zu der bedeutenden Messe für Architkturkeramik und Badezimmerausstattung. Das war eine Steigerung um +4,7% gegenüber dem Vorjahr. 53.182 (+4,3%) der Besucher kamen aus dem Ausland, 58.422 (+5%) aus Italien. 869 Aussteller nahmen teil (17 mehr als im Vorjahr), darunter 323 aus 41 Ländern.
Zu den Neuheiten. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Drucktechnik die Herstellung von Keramikfliesen revolutioniert. Inzwischen können diese Drucker aber nicht nur Tinte auf Oberflächen aufbringen, sondern auch Materialien wie zum Beispiel Glas. Damit kann eine Fliese ohne Brennen einen zusätzlichen Überzug bekommen, oder einzelne Punkte in ihr können mit einem besonderen Effekt versehen werden.
Nicht bei allen Herstellern trifft das auf Begeisterung, wie wir bei Gesprächen erfuhren. Letztendlich wird kritisiert, dass diese Weiterentwicklung der Drucktechnik die Keramik von sich selbst entferne und das Material letztendlich überhaupt keine Rolle mehr spiele.
Neuheit am Stand der Keramikfirma Fiandre war „Design Your Style“ (DYS). Als Prototyp dieser technischen Innovation wurden Pflanzenbilder aus Wasserfarben gezeigt, deren Trägermaterial übergroße Keramikfliesen waren. Die Markteinführung des neuen Produkts steht kurz bevor.
Wie üblich war der Stand von Fiandre außergewöhnlich. Diesmal hatte die Firma eine Art von Hüttendorf errichtet.
Vielleicht, dass Fiandre sich damit wieder einmal zum Trendsetter gemacht hat. Denn in den letzten Jahren, als die Großplatten immer größer und gleichzeitig immer dünner wurden, wuchsen an den Ständen der großen Firmen bloß noch übermannshohe Wände in die Höhe, die am Ende trotz heftiger Bemühungen der Gestalter alle gleich und langweilig aussahen.
Auch die spanische Firma Levantina mit ihrem Techlam-Material wollte sich in der Standgestaltung vom Drumherum absetzen. So war die Außenhaut des Standes in hängende Platten aufgelöst. Das machte neugierig auf das Innere.
Dort gab es zum 10-jährigen Jubiläum des Materials eine Übersicht über die wichtigsten Projekte und auf einem großen Tisch eine anarchisch unorganisierte Präsentation von Materialmustern.
Medien waren wieder ein Thema auf dieser Cersaie. So gab es die bekannten Konfigurator-Programme nun auch für Head-Mounted-Displays. Eine Handvoll Aussteller präsentierte ihre Produkte.
Eine Firma hatte an ihrem Stand die besten Punkte fürs Selfie-Shooting markiert.
Cersaie 2018, 24. – 28. September
(15.10.2017)