Mit voraussichtlich +2,2 Prozent wird die Abschätzung vom Frühjahr (+1,7 Prozent) deutlich übertroffen
In ihrer Herbstprognose 2017 geht die Europäische Kommission davon aus, dass die Wirtschaft in den Ländern mit dem Euro in diesem Jahr mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von voraussichtlich +2,2 Prozent ihr stärkstes Wachstum seit zehn Jahren verzeichnen wird. Damit wird die Prognose vom Frühjahr (+1,7 Prozent) deutlich übertroffen. Auch in der EU insgesamt dürfte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr mit +2,3 Prozent robuster ausfallen als im Frühjahr erwartet (+1,9 Prozent).
Dank des robusten privaten Konsums, eines höheren Wachstums der Weltwirtschaft und sinkender Arbeitslosigkeit ist die europäische Wirtschaft in diesem Jahr viel stärker gewachsen als erwartet. Vor dem Hintergrund der günstigen Finanzierungsbedingungen und der durch die nachlassende Unsicherheit bedingten deutlichen Aufhellung des Geschäftsklimas ziehen auch die Investitionen an.
Die Volkswirtschaften der Mitgliedstaaten wachsen, und die Lage an den Arbeitsmärkten verbessert sich, doch steigen die Löhne und Gehälter bislang nur verhalten.
Wenngleich der konjunkturelle Aufschwung nunmehr schon seit 18 Quartalen andauert, ist er nach wie vor unvollständig, weil beispielsweise immer noch eine starke Unterauslastung am Arbeitsmarkt herrscht und die Löhne ungewöhnlich langsam steigen. BIP-Wachstum und Inflation hängen daher weiterhin von politischer Unterstützung ab: Die Europäische Zentralbank hält an ihrer überaus lockeren Geldpolitik fest, während einige andere Zentralbanken auf der Welt bereits begonnen haben, an der Zinsschraube zu drehen.
Herbstprognose 2017 der EU-Kommission
Quelle: EU-Kommission
(10.11.2017)