Wurde das Stück geklaut und steht es nun irgendwo herum? / Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die späten Ermittlungen
Die Wege des Herrn sind unergründlich, heißt es sinngemäß in der Bibel (Römer 11, 33-36). Darauf vertraut nun offenbar Pfarrer Martin Gentz aus Quedlinburg: aus der dortigen Kirche St. Nikolai verschwand nämlich Ende der 1960er Jahre, also vor rund 50 Jahren, der marmorne Fuß eines Taufbeckens. Der Geistliche hat sich nun, unterstützt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, an die Öffentlichkeit gewandt mit der Bitte um Hinweise über den Verbleib des dekorativen Stücks.
Wie es in der Pressemitteilung der Stiftung heißt, hatte es damals in der Kirche umfangreiche Restaurierungsarbeiten gegeben. Dabei wurden Schale und Fuß voneinander getrennt, und seitdem fehlt von dem Unterbau jede Spur.
„Zuletzt gesehen wurde das Bauteil im Schrank unter der Kanzel. Von dort weggetragen haben können es nur 2 stämmige Männer“, heißt es zum aktuellen Ermittlungsstand, „die Frage ist offen, ob der Marmorfuß vielleicht unerkannt zum dekorativen Ständer wurde oder dekorativ in einem Garten sein artfremdes Dasein fristet.“
Es handelt sich um ein Objekt aus Rübeländer Marmor mit 78 cm Höhe (mit Taufschale 101 cm) und am Fuß ganz unten 64 cm Umfang. Anhaltspunkte, wie das Original ausgesehen hat, gibt ein Zwillingsstück aus der St. Aegidii-Kirche ebenfalls in Quedlinburg.
Jedoch handelt es sich beim Zwilling um einen anderen Naturstein.
Pfarrer Gentz, seit 1992 in der Gemeinde, ruft nun zur Mitsuche auf, um die übrig gebliebene Taufschale wieder zu komplettieren.
Hinweise erbittet er an sich oder an den Gemeindekirchenrat. „Sie werden vertraulich behandelt“, wird wie im Fernsehkrimi zugesichert.
Evangelische Kirchengemeinde Quedlinburg
Quelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz
(16.02.2019)