Auf der Messe FIMMA in Süden des Landes gab es erstmals eine Initiative für Alltagsmöbel unter Verwendung von Marmor, Granit & Co
Das Thema Produktdesign mit Naturstein zieht Kreise. Nachdem die Xiamen Stone Fair in diesem Jahr die 2. Ausgabe ihrer Präsentation „Stone Infinite“ veranstaltet hat (wir werden berichten) und ebenfalls die Steinmessen im türkischen Izmir und im brasilianischen Vitória das Thema aufgegriffen hatten, kommen nun Neuigkeiten von außerhalb der Steinbranche: die Messe FIMMA, eine Schau für Maschinen, Materialien und Accessoires der Möbelindustrie, hat erstmals Designer eingeladen, Möbel unter Verwendung von Naturstein zu gestalten.
Das ist aus 2 Gründen erwähnenswert. Erstens öffnet sich für die Natursteinbranche ein neues Aktionsfeld. Die Mobstone solle „das Potenzial, die Vielseitigkeit und die Schönheit des Materials Naturstein unter Beweis stellen“, heißt es in den Unterlagen.
Und zweitens geht es bei dem Projekt mit dem Titel „Mobstone“ nicht um Möbel aus Stein, sondern um Möbel mit Stein.
Dieser feine Unterschied bedeutet für das Steindesign einen großen Durchbruch.
Denn bisher stand es unter der Leitlinie der Bildhauer – es wurden Objekte nach Art der Skulpturen geschaffen, die massiv aus Stein, folglich schwer und meist unverkäuflich waren. Beispiele dafür waren viel der Objekte, die im Rahmen der Initiativen „Marmomacc Meets Design“ und „Italian Stone Theatre“ auf der Messe in Verona gezeigt wurden und die aus italienischen Studios kamen.
Bei den Objekten der Mobstone hingegen werden Marmor, Granit & Co nicht mehr spektakulär eingesetzt, sondern funktionell. Der Stein ist nur noch ein Teil des Möbelstücks und er darf die Benutzbarkeit des Objekts nicht stören.
Für den Anfang waren die Ergebnisse von Mobstone beachtlich. Aber man darf gespannt sein, was passiert, wenn sich die Möbelbranche im großen Stil des Materials annimmt.
Beteiligt an „Mobstone“ waren 4 Designer (Gemile Nondillo, Marta Manente, Augusto Crespi, Juliana Desconsi), 4 Möbelfirmen (Aziforma, Amma Design, Heitor Móveis, Tremarin, and) und 4 Steinmetzbetriebe (CJ Mármores e Granitos, De Carli Mármores, Micfel, Cammino Pedras).
Rodrigo Rizzardo von einem Steinmetzbetrieb wird in den Presseunterlagen mit der Aussage zitiert, dass er sich ein neues Tätigkeitsfeld erhofft. Alexandre Bittencourt von der Firma De Carli Mármores sagt, dass er innovative Produkte für die Massenfertigung erwartet.
Die FIMMA fand in diesem Jahr zum 14. Mal in Bento Gonçalves ganz im Süden Brasiliens im Bundesstaat Rio Grande do Sul statt.
FIMMA (Feira Internacional de Máquinas, Matérias-Primas e Acessórios para a Indústria Moveleira)
(18.04.2019)