Altdeutsche Deckung mit Naturstein der Firma Rathscheck / Anlage auf einem Bergkegel über der Stadt
Ein spektakuläres Bauwerk hoch über der Stadt Blankenburg im Harz ist das Große Schloss. Die heute sichtbaren Teile wurden im 18. Jahrhundert errichtet und litten nach dem Ende der DDR unter Leerstand, Vandalismus und Spekulation. Aufgrund von Undichtigkeiten im Dach breitete sich der Hausschwamm aus und das Ensemble begann zu verfallen.
Inzwischen wurde mit viel Engagement der Bürger die Dachsanierung abgeschlossen. Es handelt sich um rund 4500 m² Schieferdeckung, für die die Firma Rathscheck das Material lieferte.
Besonderheit war dabei nicht allein die Fläche selbst, sondern ihre Vielfalt ihrer Geometrien mit zahlreichen Graten, Kehlen und Gauben.
Zur Anwendung kam die so genannte Altdeutsche Deckung, die gerne als „Königin der Deckarten“ bezeichnet wird: „typisch ist der Wechsel zwischen breit und schmal zugerichtetem Deckstein innerhalb der Gebindereihen“, wie es in einem Video von Rathscheck heißt. Das kann bedeuten, dass jeder Stein einzeln zugehauen wird, erlaubt jedoch auch, die Bekleidung ganz speziell an jede Gegebenheit anzupassen und spezielle Effekte zu erzielen.
Zu DDR-Zeiten diente das Schloss als Genesungsheim und von 1959 bis 1991 als Fachschule für Binnenhandel des Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften. Danach kam es zum Verfall.
Erste Sicherungsmaßnahmen unternahm ab 2005 der neu gegründete Verein Rettung Schloss Blankenburg e.V. Er lockte frühzeitig Bürger und Besucher in die Anlage. Seit 2007 gehört das Ensemble der eigens zu diesem Zweck gegründeten gemeinnützigen Großes Schloss Blankenburg GmbH.
In einem ersten größeren Sanierungsabschnitt konnten 2010/2011 Theaterflügel und Theaterbau saniert und wieder einer kulturellen Nutzung zugeführt werden. Auch ein Café eröffnete.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte seit 2013 über 160.000 € für die Sanierung zur Verfügung.
Verein Rettung Schloss Blankenburg
Rathscheck Schiefer: Monumentum
Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD)
(08.08.2019)