Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten stellen nur noch 16% der Gesamtzahl der Azubis gegenüber 24% vor 15 Jahren
Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten finden immer seltener interessierten Nachwuchs: während vor 15 Jahren noch 23,6 % aller Auszubildenden in Kleinstbetrieben beschäftigt waren, ist dieser Anteil inzwischen auf 16,4 % gesunken. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Auszubildenden in diesen Betrieben um gut ein Drittel zurückgegangen
Jedoch: In so genannten kleinen Betrieben (weniger als 50 Beschäftigte) stieg die Zahl der Azubis um mehr als 2 %, in den mittleren Betrieben (weniger als 250 Beschäftigte) ging sie sogar um fast 8 % nach oben.
„Wir erleben aktuell eine besondere Situation für die Betriebe am Auszubildendenmarkt: In den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Auszubildenden insgesamt zwar wieder um 25.600 gestiegen. Dennoch gab es zu Beginn des vergangenen Ausbildungsjahres 2017/2018 erstmals seit 1994 mehr Ausbildungsstellen, die der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden, als Bewerber”, berichtet Prof. Dr. Friederike Welter (IfM-Institut für Mittelstandsforschung Bonn/Universität Siegen). „Diese Entwicklung scheint vor allem die Kleinstbetriebe vor große Herausforderungen zu stellen. So sind sie insbesondere für gut qualifizierte Bewerber weniger attraktiv, weil sie unter anderem im Durchschnitt geringere Ausbildungsvergütungen zahlen und auch für die Fachkräfte häufig schlechtere Verdienstmöglichkeiten als die größeren Betriebe bieten können.“
Inwieweit das rückläufige Bewerberinteresse das Ausbildungsengagement der Kleinstbetriebe beeinflusst, lässt sich auf Basis der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit nicht ablesen. Schließlich fallen Betriebe, die nur einen Auszubildenden aufnehmen wollen und keinen geeigneten Bewerber finden, automatisch aus dieser Statistik heraus.
Statistische Daten zur Ausbildungssituation in den Betrieben sind auf der Internetseite des Instituts für Mittelstandsforschung abrufbar.
Quelle: IfM
(10.10.2019)