Das Kunstwerk wurde im Frühjahr 2019 im Rahmen eines offenen Ateliers in der kleinen Ortschaft Olm (Kehlen) geschaffen
„Baum des Ruhens“ (Arbre de Repos) ist der Titel, den die französische Bildhauerin Elsa ihrer Schieferwand gegeben hat. Das Kunstwerk ist auf dem Waldfriedhof in Olm (Kehlen) im Großherzogtum Luxemburg aufgestellt. Hintergrund der Gestaltung ist, dass umgangssprachlich der Tod oft mit einer „Rückkehr zur Erde oder einem Aufsteigen in den Himmel“ in Verbindung gebracht wird, so die Künstlerin. Ein Baum verbinde beide Aspekte.
Elsa war im Frühjahr 2019 für 5 Wochen eingeladen worden, um das Kunstwerk vor Ort in einem offenen Atelier zu schaffen. Es handelt sich um 2 Platten des Herbeumont Schiefer, jede mit den Maßen von 150 x 175 bei 10 cm Dicke und einem Gewicht von rund 10 t.
Während des Workshops kamen Schulklassen aus den Gemeinden in der Umgebung vorbei und wurden von der Künstlerin in das Bildhauen und das Arbeiten am Stein eingeführt.
Elsa versteht die Bestattung auf einem Waldfriedhof als eine ökologische Form der Friedhofskultur: es werden abbaubare Urnen verwendet oder die Asche wird auf dem Gelände verstreut. „Der exakte Ort der Bestattung kann durch eine nur wenige Zentimeter große Plakette an einem Baum oder Stein dokumentiert werden“, erläutert sie. Grabsteine oder Pflanzen sind nicht erlaubt; Blumenschmuck darf es nur am Tag der Beisetzung geben.
Elsa hat ihr Atelier in Südfrankreich in den Bergen unweit der Parfümstadt Grasse. In ihrer Arbeit geht es um pflanzliche Motive, oft um Blätter mit vielfältigen Formen. Ihr liebstes Material ist Schiefer. Die Herbeumont-Brüche sind ein Abbaugebiet in der Nähe in Belgien.
Elsa Sculpteur (französisch)
Foto: Elsa Sculpteur
(07.11.2019)