Extrem sind die Lebensbedingungen mit 6 Stunden Überschwemmung und 6 Stunden Trockenheit / Boden des Jahres 2020
Zum Beispiel das so genannte Sandlückensystem, dessen Lebenswelt man auch als Meiofauna bezeichnet: wer einfach nur darüber hinwegspaziert, sieht nur Sand oder Schlamm, wer mit einem Mikroskop hinschaut, entdeckt eine „unglaubliche Diversität von Krebsen, Würmern und anderen Tieren wie Bärtierchen, Milben und vieles mehr“. So heißt es auf einer Seite des Hamburger Centrums für Naturkunde zur Sonderausstellung „Watt erleben – Wattboden verstehen“, die noch bis zum 31. Mai 2020 ohne Eintrittsgebühr im Zoologischen Museum der Hansestadt besucht werden kann.
Ein begehbares Sandlückensystem ist eines der Highlights der Ausstellung.
Der Wattboden ist ein gewissermaßen abgetauchtes Universum, ein außergewöhnliches Ökosystem im Wechsel der Gezeiten, das 6 Stunden lang überschwemmt ist und 6 Stunden trocken liegt. Es ist Schadstofffilter und Lebensraum seltener Arten, Weltnaturerbe und Wirtschaftsraum.
Die Sonderausstellung verfolgt Spuren im Watt, gräbt sich tief in den Boden ein und beschreibt dessen Formen, Farben und Funktionen. Sie geht der Frage nach, wie man Watt schützen, erhalten und wiederherstellen kann.
Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie (BUE) vom Centrum für Naturkunde (CeNak) und dem Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg konzipiert und umfasst auch zahlreicher Exkursionen und Aktionen, die die Wattlandschaften innerhalb Hamburgs und an der Nordsee untersuchen.
Übrigens: der Wattboden wurde von der Kommission für Bodenschutz beim Umweltbundesamt zum Boden des Jahres 2020 erklärt.
„Watt erleben – Wattboden verstehen“
(15.12.2019)