Europas Kulturhauptstädte des Jahres 2020: Galway in Irland und Rijeka in Kroatien

Galway Cathedral. Foto: Foto: Santista 1982 / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>

Wie üblich hat die Redaktion von Stone-Ideas.com nachgeschaut, was beide in Sachen Naturstein zu bieten haben

Galway in Irland und Rijeka in Kroatien sind Europas Kulturhauptstädte des Jahres 2020. Beide liegen an einer Meeresküste, Galway am Atlantik und die Einheimischen sagen gern, dass als nächster Stopp von hier aus nur noch Amerika kommt; Rijeka liegt an der warmen Adria und war in der Antike ein Piratennest, bis seine Seeleute den Handelsverkehr der Römer übers Mittelmeer zu sehr störten und diese die Angelegenheit zu einem Ende brachten.

Wie üblich hat die Redaktion von Stone-Ideas.com nachgeschaut, was beide in Sachen Naturstein zu bieten haben.

In Galway fällt dem Besucher sofort die Kathedrale auf. Sie ist aus heimischen Kalkstein errichtet. Dabei stammt sie aus dem Jahr 1965, als man schon seit einiger Zeit neue Kirchen aus Beton baute. Vermutlich geht die Materialwahl auf den Bischof Micheal Browne zurück, der auch für die Stilmischung im Inneren verantwortlich zeichnete.

Vielfach findet man in der Stadt mit rund 80.000 Einwohnern Häuser, deren Fassaden mit Naturstein verkleidet sind. Solche Gestaltungen sind überall auf den britischen Inseln beliebt, manchmal liebevoll von Hand hochgemauert, manchmal auch nur als vorgefertigte Elemente aus dünnen Steinriemchen.

Hausfassade mit Kilkenny Blue Limestone. Foto: <a href="https://www.mckeonstone.ie/"target="_blank">McKeon Stone</a>Hausfassade mit Kilkenny Blue Limestone rund um die Fenster. Foto: <a href="https://www.mckeonstone.ie/"target="_blank">McKeon Stone</a>

Unsere Fotos zeigen zwei typische Häuser mit heimischem Kilkenny Blue Limestone, auf dem unteren mit diesem Stein nur rund um die Fenster.

Eine berühmte Natursteinvarietät aus der näheren Umgebung ist der Connemara Marble, ein Serpentinit mit kräftigen grünen Adern. Er wurde über viele Jahre in der Grafschaft gleichen Namens abgebaut und war ein beliebtes Handelsgut in der ansonsten armen Gegend. Ein ähnlicher Stein ist der Verde Antique, den man auch in Griechenland findet und der schon bei antiken Bildhauern sehr beliebt war. Auch in der Kirche St. Nicholas wurde der Stein verwendet.

Bildhauerarbeit mit Connemara Marble als Hintergrund und Kilkenny Blue Limestone vorne. Foto: <a href="https://www.mckeonstone.ie/"target="_blank">McKeon Stone</a>

In Galway ist Connemara Marble heute selten geworden. Unser Foto zeigt eine Bildhauerarbeit mit dem Marmor als Hintergrund und Kilkenny Blue Limestone vorne.

Kulturhauptstadt Galway

Spaziergänge durch die Stadt
 

Der Stadthafen von Rijeka. Foto: Antonio199cro / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>

Rijeka war in den vergangenen Jahrhunderten nie wirklich reich, und insofern findet man in Sachen Naturstein auch dort nichts wirklich Herausragendes. Es gibt Ruinen aus römischer Zeit, eine mittelalterliche Festung, Prunkpaläste aus der Epoche der Habsburger, Plätze mit italienischem Flair und dann folgen schon die Bauten aus der jugoslawischer Zeit.

Damals wurde die Stadt mit 25.000 Einwohnern zur sozialistischen Musterstadt erklärt und verzehnfachte in kurzer Zeit ihre Bevölkerungszahl. Gebaut wurden Werften, Raffinerien und Fabriken, die seit dem Ende des Sozialismus größtenteils ungenutzt sind und verfallen.

Vorrangiges Ziel der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt ist deshalb, diesen Stätten eine neue Funktion zu geben.

Die „Galeb“ im Hafen von Rijeka. Foto: Wistula / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>

Dazu gehört auch das Schiff „Galeb“ (Möwe) das seit Jahren im Hafen vor sich hinrostete: ehemals im Auftrag der Handelsmarine und des Militärs unterwegs, war es später Privatyacht von Staatschef Tito. Es soll in ein Museum umgewandelt werden.

Kulturhautstadt Rijeka

(08.04.2020)