Die Steinmesse in Xiamen goes virtual und gibt sich mit der „Cloud Xiamen Stone Fair“ eine Online-Erweiterung

Das Kongresszentrum auf dem Gelände der Xiamen Stone Fair. Foto aus dem Jahr 2015

Für die Aussteller soll es „personalisierte Stände“ geben, wo sie sich 24/7 und sogar übers ganze Jahr präsentieren können / Freischaltung am 06. Juni 2020

Die Steinmesse in Xiamen wird in diesem Jahr erstmals eine reale und eine virtuelle Variante haben: es gibt zum einen die übliche Messe in der südchinesischen Millionenstadt und zum anderen die „Cloud Xiamen Stone Fair“, die sich nur im Internet abspielt. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Varianten ist: die echte Messe findet vom 27. – 30. Oktober 2020 zu den bekannten Öffnungszeiten statt, die „Cloud“ soll 24/7 und übers ganze Jahr offen sein. Das jedenfalls kann man einer Mitteilung des Veranstalters Jinhongxin Exhibition Co. Ltd entnehmen.

Hintergrund ist nicht das 20. Jubiläum der Messe, sondern die Corona-Pandemie, die weltweit im Frühjahr zu Absagen oder Verschiebungen aller Messen und Veranstaltungen geführt hat. Unklar ist, wie das Jahr weitergeht: Die meisten Veranstaltungen im Herbst, zum Beispiel die Marmomac, betonen bisher, dass sie ihre Termine beibehalten werden. Die Cersaie ist schon um ein paar Wochen in Richtung November verschoben worden.

Die Idee einer virtuellen Variante hatte schon die Coverings (ursprünglich Mitte April 2020) ausprobiert. Jedoch war neben dem hübschen Titel „Coverings Connected (CoCo)“ nicht wirklich viel passiert.

Die Gartenmesse Chelsea Flower Show, die gerade in London vor sich geht, ist da schon weiter und bietet zum Beispiel ihre Sonderpräsentationen als Video für zahlende „Members“ auch im Netz.

Die Xiamen Stone Fair will ihre „Cloud“ als eine B2B-Veranstaltung organisieren, wo Verkäufer und Käufer sich online treffen können, wie es in der Mitteilung heißt. Ziel ist, auf diesem Weg „mehr Business und mehr Kooperation“ zu realisieren. „Online Exploring“ nennt die Messe das, also virtuelles Umherstreifen bei den Ausstellern.

Das versprechen allerdings auch sämtliche Online-Plattformen, die Steine verkaufen wollen und von denen keine sich bisher wirklich durchgesetzt hat, aber viele schon wieder verschwunden sind.

Die „Cloud“ will jedoch mehr, nämlich auch ein Ort für den Gedankenaustausch und für Anregungen sein – ein echte Messe, eben. „Featured events“ nennt die Messe diesen Aspekt – in der Realität ist es zum Beispiel ihr 3-tägiger Kongress, der sich in den letzten Jahren als ein wirklicher Mehrwert für Besucher und Aussteller etablieren konnte. Dazu gehörte neben diesen Vorträgen auch die „New Product Area“, wo Firmen neue Produkte und Dienstleistungen vorstellen, oder die Präsentation „Stone Infinite“ mit internationalen Beispielen für Produktdesign mit Naturstein.

Am kommenden 06. Juni nun will die Messe ihre „Cloud“ freischalten. Aussteller haben die Möglichkeit, sich und ihre Produkte mit einem „persönlichen Cloud-Messestand“ zu zeigen.

Man darf gespannt sein, wie die Messe die Herausforderungen solch eines virtuellen Events löst. Zwar gibt es Firmen, die Software dafür anbieten, aber Erfahrungen gibt es nicht mit einem Ansturm von mehr als 120.000 Besuchern, wie ihn die reale Messe in Xiamen verzeichnet.

Der Tenor der Veranstalter klingt deshalb ein wenig zurückhaltend. Nicht geplant ist zum Beispiel eine VR-Veranstaltung (Virtual Reality), wo die Besucher mit Helmbrille und Avatar das virtuelle Event durchschreiten und dort sogar mit anderen Leuten reden können.

Dennoch lassen die Veranstalter in Xiamen keinen Zweifel daran, dass der virtuelle Ableger nicht wieder verschwinden wird, sobald es eine Impfung gegen den Covid-19-Erreger gibt.: „Die ,Cloud Xiamen Stone Fair‘ wird sicherlich ein ergänzendes Gegenstück zur physischen Messe sein und der Branche noch besser dienen“, heißt es in der Mitteilung.

Cloud Xiamen Stone Fair

(19.05.2020)