Beide Wirtschaftszweige sehen wieder eine steigende Nachfrage, auch wenn noch Verunsicherung wegen der Angst vor einem Arbeitsplatzverlust herrscht
Die deutsche Möbelindustrie ist im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen bislang robust durch die Corona-Krise gekommen. „Die Branche rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von maximal 10 Prozent. Damit werden die Einbußen aller Voraussicht nach beherrschbar sein und für die Unternehmen geringer ausfallen als zu Beginn der Krise befürchtet“, berichtet Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Diese Einschätzung wird durch eine aktuelle Studie gestützt, die der VDM gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) in Auftrag gegeben hat. Demnach ist die Nachfrage seit der Wiederöffnung des Möbelhandels in erfreulichem Maße wieder angesprungen. „Viele Menschen haben während des Lockdowns ihr Zuhause renoviert und in der Folge den Wunsch nach einer neuen Möblierung entwickelt“, sagt Kurth. „Sie kommen gut informiert in den Laden und kaufen gezielt und entschlossen.“
Im Möbelhandel gelang es unterdessen einer Reihe von Anbietern, auch während der erzwungenen Schließung ihrer Geschäfte den Kontakt zu den Kunden zu halten und angebahnte Verkäufe zu realisieren. So führten etwa Küchenhändler die vorher begonnenen Planungen fort, beispielsweise per Videokonferenzen mit den Verbrauchern zuhause. In dieser Zeit konnten auch Aufmaße bei den Kunden genommen und Küchen installiert werden – denn handwerkliche Tätigkeiten waren weiterhin erlaubt.
Chancen erhofft sich die Branche auch von dem im Zuge der Pandemie veränderten Konsumverhalten. „Durch die viele Zeit zu Hause haben die Verbraucher die Bedeutung einer guten Einrichtung erkannt“, sagt Kurth. „Die Kaufabsichten für Möbel und Küche befinden sich trotz der Krise derzeit auf einem sehr hohen Niveau.“ Private Haushalte schichten ihre Budgets teils zu Gunsten von Möbeln um, wenngleich in Teilen der Bevölkerung auch Verunsicherung wegen der Angst vor einem Arbeitsplatzverlust herrscht.
Quelle: Pressemitteilung Möbelindustrie
(09.07.2020)