Der österreichische Schmuckhersteller hat den Satz „Protect me from what I want“ der Künstlerin Jenny Holz aufgegriffen
Um die Dinge gleich klarzustellen: die Rede ist im Folgenden von echtem Onyx, nicht dem Onyxmarmor. Echter Onyx ist eine Variante des Quarz‘ (Calcedon), etwa wie Achat, und wird wie dieser für Schmuck verwendet. Der Onyxmarmor ist eine Variante des Kalksteins, hat ebenfalls ein außergewöhnliches Erscheinungsbild und ist beliebt bei Bildhauern.
Schwarzer Onyx spielt eine wichtige Rolle in „Spirit“, einer neuen Schmuck-Kreation des österreichischen Familienunternehmens Schullin. Die Halskette wurde mit einem der German Design Awards in diesem Jahr ausgezeichnet. Sie kann auch um das Handgelenk getragen werden.
Aus schwarzem Onyx besteht das Schmuckstück, und auch der Anhänger dazu. Er hat die Form der Mondsichel, ganz genau: eines abnehmenden Halbmondes im letzten Viertel.
Der Onyx ist normalerweise verborgen unter derselben Sichelform in Weißgold (18 Karat). Sie ist besetzt mit 202 Diamanten mit insgesamt 3,85 Carat.
Jedoch kann die Steinsichel hervorgeschoben werden, und dann liest man dort die Gravur „Protect me from what I want“ (Halte mich ab von dem, was ich will).
Der Satz ist gemeint als Bezug zu Jenny Holzers „Truisms“: die US-Künstlerin hatte in den späten 1970ern Berühmtheit erlangt, als sie kurze Sätze auf Laufbändern an die Wände brachte oder später auch in Granitbänke einmeißeln ließ. Teils waren es Leerformeln wie etwa „Labour is a Life-Destroying Activity“ (Mit Arbeit macht man sich das Leben kaputt), teils auch politische Statements wie „Private Property Created Crime“ (Verbrechen entstand aus Privatbesitz).
Berühmt wurde der Satz „Protect me from What I Want“, anhand dessen man trefflich über Sex, Geschlechterverhältnisse und vieles mehr philosophieren kann.
Nun also die Wiedergeburt eines dieser Truisms auf der Halskette, designed von Firmenchef Hans Schullin. Unter dem Namen „Moon“ gibt es das Schmuckstück auch in einer Variante mit 126 Diamanten und 2,53 Carat. „Spirit“ ist auch als Halsreif zu haben.
Von einer sehr ungewöhnlichen Marketing-Aktion müssen wir noch berichten. Sie trug den Titel „A Worldwide Friendship – Ein Diamantmond reist um die Welt“: ein „Spirit“-Exemplar war nämlich 3 Jahre lang auf einer Reise um die Welt gewesen.
Nach dem Start auf dem Flughafen von Graz war das Stück zunächst zu einer Empfängerin in New York City gegangen, die es für 10 Tage behalten durfte und es dann an eine Freundin weiterzureichen hatte. Die Stationen sind in einem Blog belegt.
Inzwischen ist der reisende „Spirit“ wieder in Österreich angekommen, natürlich stilecht von einem Fallschirmspringer zur Erde zurückgebracht. Das ist in einem Video dokumentiert.
„A Worldwide Friendship – Ein Diamantmond reist um die Welt“
Fotos: Schullin
(20.07.2020)