„Feuerwerk“ am Himmel: der Sternschnuppenregen der Perseiden könnte spätabends am 12. August am besten zu sehen sein

Ein Maximum der Perseiden-Meteore wird in diesem Jahr am 12. August erwartet. Foto: Nasa/JPL

Die beste Beobachtungszeit liegt ab 22 Uhr bis zum Mondaufgang etwa 2 Stunden später / Fernglas oder Fernrohr helfen nicht, weil man den gesamten Himmel im Blick halten sollte

Alle Jahre wieder tauchen sie am Himmel auf und versetzen Jung und Alt gleichermaßen in Erstaunen: Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der jedes Jahr zwischen dem 17. Juli und 24. August einen Schauer von Sternschnuppen vom Himmel „herabregnen“ lässt, die im Volksmund auch als die Tränen des Laurentius bezeichnet werden. Die beste Beobachtungszeit liegt in diesem Jahr am 12. August ab 22 Uhr bis zum Mondaufgang etwa 2 Stunden später. Dann können Beobachter in unseren Breiten mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde rechnen.

Wichtig: ein Wunsch, der dann laut ausgesprochen wird, wird erfüllt (so die Sage).

Die Perseiden bestehen aus winzigen Staubteilchen, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle bei dessen Vorbeiflügen an der Sonne abgeströmt sind und sich als längliche, unterschiedlich dichte Staubteilchen entlang seiner Bahn verteilt haben. Einmal im Jahr kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne diesen Kometenschweif und die Partikel des Kometen dringen mit einer Geschwindigkeit von rund 60 km pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, wo die meisten von ihnen in einer Höhe von etwa 80 Kilometern an den Luftmolekülen „zerrieben“ werden und verdampfen.

Die Moleküle werden dabei ionisiert, was die typischen hellen, zuweilen farbigen Leuchtspuren erzeugt, die wir als Sternschnuppen bewundern. Weil die einzelnen Leuchtspuren ihren Ausgangspunkt (Radiant) im Sternbild Perseus zu haben scheinen, bezeichnen wir den Meteorstrom nach dem Sternbild dort als Perseiden.

Perseidenschauer im August 2018. Foto: Petr Horálek

Seit mehr als 2000 Jahren beobachten Astronomen die Perseiden – trotzdem wurde ihr Ursprung, der Komet 109P/Swift-Tuttle, erst im Juli 1862 entdeckt.

In diesem Jahr wird das tatsächliche Maximum am 12. August in der Zeit von 15 bis 18 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) erwartet. Da am hellen Tageshimmel keine gewöhnlich hellen Meteore wahrgenommen werden können, liegen die besten Beobachtungszeiten für Sternschnuppen in den frühen Morgen- sowie späten Abend- oder Nachtstunden vor und nach dem Maximum. In der zweiten Nachthälfte beeinträchtigt jedoch das Licht des abnehmenden Mondes die Sicht, so dass die Beobachtung ab 22 Uhr bis zum Aufgang des Mondes (am 12.8. kurz nach Mitternacht, am 13.8. gegen 0:30 Uhr) am erfolgversprechendsten ist.

„Man sollte einen lichtarmen Ort mit freiem Rundumblick insbesondere in Richtung Nordnordost aufsuchen und an der gewählten Beobachtungsstelle seine Augen mindestens eine Viertelstunde lang an die Dunkelheit adaptieren“, empfiehlt Dr. Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) . „Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken. Erfolgreicher ist die Suche mit dem bloßen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem so genannten Fisheye-Objektiv.“

Generell ist in unseren Breiten mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde während des Maximums zu rechnen, das heißt durchschnittlich mit einem Perseiden pro Minute – in sehr günstigen Jahren kann die Fallrate sogar bis auf das Dreifache ansteigen.

Quelle: DLR

(11.08.2020)