In kurzen Spielszenen werden die Keramikfliesen als Helfer für einen wohnlichen, sicheren und umweltfreundlichen Alltag dargestellt / Problem der Branche: Mangel an qualifizierten Verlegern
Wir schauen gelegentlich gern zur Konkurrenz der Natursteinbranche, was deren Verbände und Firmen so machen. Diesmal: die Videokampagne „Keramik im Vergleich – eine sichere Wahl“, erstellt in einer Kooperation der italienischen und spanischen Verbände.
In den Kurzvideos werden die Keramikfliesen nicht als Material für Wohnträume präsentiert, sondern als verlässliche Helfer für einen wohnlichen, sicheren und umweltfreundlichen Alltag. Danach ist Keramik
* „unveränderlich,
* beständig gegen Kratzer,
* feuerfest,
* nicht giftig,
* recycelbar,
* und widerstandsfähig gegen Bakterien, Schimmel und Pilze“, wie es in dem Konzept heißt.
Gezeigt wird das anhand von „Ereignissen im Leben“, etwa dem Renovieren.
Jedes der Videos wirft am Anfang eine Frage auf: „Wussten Sie, dass Keramik…?“ Dann wird durchgespielt, dass solche Fliesen die beste Antwort auf die Frage sind. Das geschieht nicht oberlehrerhaft, sondern spielerisch und mit einem ironischen Unterton.
Drei Staffeln gibt es, ihre Schwerpunktthemen sind Eigenschaften der Keramik, Anwendungsbereiche und Sicherheit. Jede Staffel hat 7 Videos. Es gibt sie in 5 Sprachen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Deutsch). Pro Sprache betrug das Budget 100.000 €. Die Filme sind so inszeniert, dass ihre Dauer von 30 Sekunden auch verkürzt werden kann.
Auf Youtube gibt’s die Clips auch weniger als 20 Sekunden.
Im September wurden auf einem Webinar der beteiligten Verbände die Filme der 3. Staffel für den deutschen Markt vorgestellt. Für die spanischen und italienischen Hersteller ist dieser Markt „prioritär“, hieß es. Aktuell seien in Deutschland 23% der neu verlegten Bodenbeläge Keramikfließen – die beiden Verbände wollen dort größere Anteile gewinnen.
Mangel an qualifizierten Verlegern
Bei dem Webinar kam wieder ein großes Problem der Keramikindustrie auf den Tisch: es mangelt an qualifizierten Verlegern. Das gilt insbesondere für die großen Formate.
„Das fertige Produkt ist erst der verlegte Boden“, sagte Giovanni Savorani, Präsident des italienischen Verbands Confindustria Ceramica. Am Erfolg der Keramikfliese seien Hersteller, Händler und Verleger gleichermaßen beteiligt. Ana Martinez, zuständig für Kommunikation beim spanischen Verband Ascer betonte: „Der Mangel an qualifizierten Verlegern führt dazu, dass nicht so viel Keramik verlegt wird, wie verlegt werden könnte.“
Die Coronakrise hat nur zeitweise dazu geführt, dass die beiden Verbände ihre Produktion herunterfahren mussten. Statt dessen habe das Virus das Thema Hygiene und Gesundheit in den Vordergrund gebracht, wo die Keramik traditionell ihre Stärken sieht, hieß es. Auch würde die Branche vom Cocooning, also der stärkeren Wertschätzung für ihr Zuhause, der Kunden profitieren.
„Keramik gibt wieder einmal eine positive Antwort auf ein Problem“, resümmierte Giovanni Savorani.
(27.09.2020)