Peter Parler-Preis 2020 vergeben

Die Villa Micka in Saarbrücken ist ein Beispiel für privates Engagement im Denkmalschutz. Dort ist an einem Turm ein Porträt des Bauherrn Heinrich Micka (rechts) und des Steinmetzen Kuhn eingemeißelt, der die vielen Sandstein-Skulpturen am Gebäude schuf. Foto: R. Rossner / Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Die Prämierung geht an selbständige Steinmetzmeister und Bildhauer für qualitativ hochwertige Arbeiten an Denkmalpflegeobjekten aus Naturwerkstein

Die Preisträger beim Peter Parler-Preis 2020 stammen aus Würzburg, Bamberg, Trier und Auggen, in diesem Jahr werden ein erster, ein zweiter und zwei dritte Preise verliehen. Der Bundesinnungsverbands der Steinmetze (BIV) lobt die Auszeichnung zusammen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) alle zwei Jahre aus. Die Prämierung geht an selbständige Steinmetzmeister und Bildhauer für qualitativ hochwertige Arbeiten an Denkmalpflegeobjekten aus Naturwerkstein. Besonders geht es dabei um Aspekte der Konservierung, handwerklichen Restaurierung, Kreativität und das Materialgefühl.

Der mit 15.000 Euro Preisgeld dotierte Peter Parler-Preis soll die Zielgruppe in ihrem Denkmalpflege-Engagement bestärken.

Erstplatziert wurde die Firma Boris Rycek GmbH aus Würzburg für die Restaurierung des Vierröhrenbrunnens in Würzburg. Der zweite Preis geht an die MONOLITH Bildhauerei u. Steinrestaurierung GmbH in Bamberg für die Arbeiten am Monument des Markgrafen Christian auf der Plassenburg in Kulmbach. Dritte Preise erhalten der Steinmetzbetrieb Henning Wirtz aus Trier für die Restaurierung des Hauptportals von Gut Müllenark in Inden und der Steinmetzbetrieb Johannes Abel aus Auggen für die Arbeit an der Querhausgiebelspitze im Obergaden des südlichen Langhauses Querschiff im Salemer Münster. Eine besondere Belobigung geht an die Sauer GmbH in Budenheim für die Rekonstruktion eines gotischen Kreuzgratgewölbes in der Nikolaikirche in Alzey-Budenheim.

Die Jury bildeten Professor Dr. Rolf Snethlage vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege a.D., Dr. Michael Auras vom Institut für Steinkonservierung e. V. in Mainz, der Restaurator Karsten Böhm vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, die Diplom- Restauratorin Carolin Pfeuffer, Leiterin des Europäischen Fortbildungszentrums – Kompetenzzentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk, der Freie Architekt Peter Reiner und der Peter Parler-Preisträger 2018 Frank Schuster.

Die Jury betonte in ihrem Urteil nachdrücklich, dass die Wettbewerbsergebnisse des Peter Parler-Preises 2020 einmal mehr deutlich machten, was das Steinmetzhandwerk für die Erhaltung des Kulturgutes leistet. Mit Worten von Annette Liebeskind von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Schirmherrin des Peter Parler-Preises: „Was wir heute als denkmalwert schützen, ist aus der qualitätsvollen Arbeit des damaligen Handwerks erwachsen. Eine ebensolche handwerkliche Excellenz benötigen wir heute bei der Erhaltung dieser Denkmale. Dass dabei historische Techniken und handwerkliche Fähigkeit der Steinmetze eine ebenso wichtige Rolle spielen wie der Einsatz modernster Technologien, zeigen die prämierten Arbeiten in eindrucksvoller Weise.”

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Denkmalschutz

Sonderdruck aus der Zeitschrift „Naturstein“

(15.11.2020)